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uni'alumni 2013

Alles für die Forschung an der Haut Die international anerkannte Dermatologin Leena Bruckner- Tuderman ist Vizepräsidentin der Deutschen Forschungs­ gemeinschaft Um manche Ehrenämter kann man sich nicht bewerben. Im Vorfeld ­findet eine genaue Prüfung statt, ob die Kandidatin oder der Kandidat den ­Ansprüchen des Amtes gerecht wird. Sie habe es als eine große Ehre empfun­ den, dass sie im Juli 2012 zur Vizepräsi­ dentin der Deutschen Forschungsge- meinschaft (DFG) gewählt worden sei, sagt Prof. Dr. Leena Bruckner-Tuderman. Die 60-jährige Ärztliche ­Direktorin der Universitäts-Hautklinik ist eine aner­ kannte Wissenschaftlerin, die sich schon früh auf die Forschung konzen­ triert hat. Sie ist in Finnland geboren und aufgewachsen, hat in ihrer Heimat ­Medizin studiert und ist nach der Promo­ tion in die USA gegangen. Genetisch bedingte Krankheitsbilder untersuchen Europa holt sie wieder ein, als sie in den Vereinigten Staaten ihren zukünfti­ gen Mann kennenlernt, einen Schweizer aus Basel. Da sie schon in der Schule Deutsch gelernt hat, fällt ihr der Umzug in die Schweiz nicht schwer. Parallel zu ihrer Facharztausbildung in Zürich ar­ beitet sie weiter in der Forschung. Von nun an steht die Haut, das größte Organ des menschlichen Körpers, im Mittel­ punkt ihres Interesses. „Mich hat faszi­ niert, welche unterschiedlichen Kompo­- nenten in der Haut zusammenkommen, wie sie miteinander reagieren und kom­ munizieren. Genetisch bedingte Krank­ heitsbilder werden schnell sichtbar und lassen sich gut untersuchen“, sagt die Medizinerin. 2002 gibt sie ihre Ober­ arztstelle an der Universitäts-Hautklinik Münster auf und nimmt den Ruf an die Universität Freiburg an. In Freiburg kommt die Medizinerin gut zurecht, da sie Sprache und Lebensstil schon von Basel und Zürich her kennt. Ihre bis zu 20-köpfige Freiburger Arbeits­ gruppe zeichnet sich durch hervorra­ gende Publikationen aus. Das Team nutzt Angebote interdisziplinärer Forschung, wie sie das Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) bietet. Bruckner-Tuder­ man selbst wird dort 2007 Fellow und ­leitet von 2008 an die FRIAS-School of Life Sciences – LifeNet. 2012 wird sie ­Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Zu den vielen weiteren Auszeichnungen, die sie bislang erhalten hat, zählt unter anderem der Eva-Luise-Köhler-Forschungspreis für Seltene Erkrankungen. Besonders freut sie sich über ihre neue Rolle als DFG-Vizepräsidentin. Sie verbindet mit dem Ehrenamt die Hoff­ nung, die Forschungsbedingungen für Medizinerinnen und Mediziner verbes­ sern zu können. „Die Situation hat sich deutlich verschlechtert“, sagt Bruckner- Tuderman. „Der Arbeitsdruck in den ­Kran­kenhäusern hat sich verdichtet, und auch der ökonomische Druck ist heftiger geworden.“ Dadurch sinke die Bereit­ schaft zur Forschung. „Wir brauchen Programme, die die veränderten Bedin­ gungen berücksichtigen.“ Arbeit und Freizeit strikt trennen Dass sich bei ihrem eigenen Pensum der Arbeitstag ebenfalls verdichtet und wenig Freizeit bleibt, verwundert sie nicht. „Ich trenne jedoch Arbeit und Privat­leben strikt und bin gut orga­ni­ siert“, sagt Bruckner-Tuderman. Ihr ­minutiös geführter Terminkalender ent­ hält auch Wochenendfahrten zwischen Freiburg und Münster, wo ihr Mann als Professor für Biochemie arbeitet. Ent­ spannung ist außerdem im Urlaub, im Sommerhaus am See in Finnland, ange­ sagt. Dort kann die engagierte Medi­ zinerin Hobbys wie Wandern, Lesen, Radfahren und Kochen nachgehen, bis das Ehrenamt, die dermatologische ­Forschung und das Universitätsklini­kum den Alltag wieder dominieren. Eva Opitz Porträt Finnland, USA, Schweiz, Deutschland: Im Laufe ihrer wissenschaftlichen Karriere hat Leena Bruckner-Tuderman in vielen Ländern gearbeitet. Foto: Wiesinger 28

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