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uni'alumni 2014

22 In ihrer Dissertation beschäftigte sich Claudia Michel mit dem griechischen Dichter Homer und der Tragödie. Das nächste Forschungsprojekt der Philolo­ gin sind die Komödien des Aristophanes, die eine Art poetischer „Wissens­ speicher“ sind: Der griechische Dichter versteckt in seinen Stücken Bezüge zu anderen Texten und parodiert zum Bei­ spiel bekannte Politiker, Dialekte sowie Werke anderer Autoren. „Das sind spannende Texte, die humorvoll, aber auch geistreich sind“, schwärmt Michel. Fast hätte sie sich das Thema nicht zugetraut, denn es war für sie ein relativ fremdes Gebiet. „Komödientexte sind eine wilde Sache. In ihnen geht es viel turbulenter zu als in der Tragödie.“ Dank dem vom Förderverein Alumni Freiburg e.V. finanzierten STAY-Stipendium hat sie nun sechs bis zwölf Monate Zeit, um sich einzuarbeiten und ein Forschungs­ exposé für Bewerbungen zu erstellen. „Das ist eine große Hilfe, und ich werde danach für Postdoc­Stellen viel quali­ fizierter sein.“ Ihr Ziel ist die Habilitation. Dass sie zunächst an der Albert­ Ludwigs­Universität bleiben kann, freut sie ebenfalls. Michel wurde in Freiburg geboren, wuchs in Offenburg auf und kehrte für ihr Studium der Klassischen Philologie und der Altorientalischen Philologie in ihre Geburtsstadt zurück. Nach dem Abschluss absolvierte sie ein Aufbaustudium am Frankreich­Zentrum der Universität Freiburg und ein Prakti­ kum in einem Pariser Verlag. Einen Aus­ gleich zum verbalen Schlagabtausch in den Theaterstücken bietet ihr das Boxen: Zwei­ bis dreimal in der Woche trainiert die Forscherin im Verein. Katrin Albaum Studienfächer: Jura mit Schwerpunkt Rechtsgeschichte, fürs Fernweh danach Internationale Beziehungen an der Johns Hopkins Uni­ versity, School of Advanced International Studies (SAIS), Bologna Center, USA Studienabschlüsse: Erstes Juristisches Staatsexamen 1976 M.A. International Affairs (SAIS) 1979 Derzeitige Tätigkeit: seit 1979 beim Auswärtigen Amt seit September 2012 Botschafterin in Katar Mein Lieblingsessen in der Mensa: Wenn ich ganz ehrlich bin: Ich kann mich an keine kulinarischen Höhepunkte erinnern. Ich hoffe, die Köchinnen und Köche verzeihen es mir. Welches Essen ich weniger mochte: Ganz sicher Spinat mit Rührei und Kartoffeln. Kurioseste Mensabegebenheit: Die Erinnerungen an das Essen sind verblasst – nicht jedoch die an die chao­ tische Parkplatzsituation, die stets pragmatisch gelöst wurde: Wagen offen lassen zum Weiterschieben, gelegent­ liches Versetzen im Hauruckverfahren. Ob das heute noch ginge? Persönliche Anmerkungen: Mit der Wahl des Studienorts trat ich in die Fußstapfen meines Bruders, der allerdings längst im Berufsleben stand. Freiburg war also keine fremde Stadt. Essenstechnisch profitierte ich von den heimatlichen Proviantkörben – als klas­ sische Wochenendpendlerin – sowie von den Familienbesuchen, die regel­ mäßig im schönen Glottertal endeten. Mein Zwei­Platten­Herd in der Studen­ tenbude war nicht dazu angetan, irgend­ welche Kochkünste zu fördern, obwohl unser Freundeskreis Kulinarischem durchaus zugeneigt war. Lebhaft erinnere ich mich an die Vorweihnachtszeit, in der wir mit vereinten Kräften Hutzelbrot backten – eine Reminiszenz an die badi­ schen Wurzeln meiner Kommilitonin, die mir auch nach 40 Jahren eine gute Freundin geblieben ist. Ansonsten war ich damals wohl mehr der akademische Typ, der sich eine neue Welt eroberte. Die mittelalter­ lichen Quellen des rechtshistorischen Instituts weckten mein Interesse an den exotischeren Fachgebieten der Jurisprudenz – der Rechtsgeschichte bin ich bis zum Examen treu geblieben. Die Grundlagen meiner Begeisterung fürs Kochen wurden dennoch in Freiburg gelegt, dank seiner Wochenmärkte und der Nähe zum Elsass. Spätere Lebens­ stationen, unter anderem in Italien, Japan und Frankreich, haben das Ihre dazugetan. In meinem Metier gilt: Ein gutes Mahl kann mitunter Berge versetzen – oder, frei nach Napoleon: Gebt mir gute Köche, dann mache ich gute Verträge. Wenn Angelika Storz-Chakarji an die Mensa zurückdenkt, erinnert sie sich vor allem an die chaotische Parkplatzsituation. Foto: Kopf & Kragen Spinat mit Rührei und Kartoffeln? Bloß nicht, sagt die Botschafterin. Fotos: Yvonne Bogdanski, vektorisiert (beide Fotolia), Montage: qu­int Von der Tragödie zur Komödie STAY-STIPENDIUM: CLAUDIA MICHEL Das STAY-Stipendium gibt Claudia Michel Freiraum, um sich in ein neues Forschungs- gebiet einzuarbeiten. Foto: privat Gute Köche, gute Verträge MENSA-STECKBRIEF: ANGELIKA STORZ-CHAKARJI, DEUTSCHE BOTSCHAFTERIN IN KATAR

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