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uni'alumni 2016

Amisi Bamavu hat Medizin in der Demokratischen Republik Kongo stu- diert – einem Land, das in den vergangenen 20 Jahren von drei Kriegen heimgesucht wurde. Für die 1,3 Millionen Menschen in seiner Heimatregion Maniema gab es bis vor Kurzem keine medizinische Notauf- nahme. Bamavu hat das geändert: Nach dem Ende seines Studiums, das die Orga- nisation „Studieren ohne Grenzen“ (SOG) mit einem Stipendium unterstützte, eröffne- te er ein Krankenhaus und richtete die ers- te 24-Stunden-Ambulanz der Region ein. „Die Menschen vor Ort wissen am besten, woran es ihnen mangelt“, sagt die Biologiestudentin Sarah Nitsche, Leiterin der SOG-Lokalgruppe Freiburg. Während viele Organisationen der Entwicklungs- zusammenarbeit die schulische Grund- bildung fördern, setzt SOG auf die aka- demische Ausbildung. Darin liegt für sie der Schlüssel zu einer selbstbestimmten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in den zerstörten Regionen. SOG unterstützt ausländische Kommilito- ninnen und Kommilitonen, die die Lebens- bedingungen in ihren vom Krieg und sei- nen Folgen betroffenen Heimatländern nachhaltig verbessern wollen. Sie be- werben sich mit einem Projekt, das sie nach ihrem Studium in ihren jeweiligen Ländern umsetzen wollen, um ein Sti- pendium. Der Ansatz hat auch Alumni Freiburg e.V. überzeugt: Der Förderver- ein zeichnet die SOG-Lokalgruppe Frei- burg mit dem Alumni-Preis für soziales Engagement 2015 aus. Für Nitsche leistet SOG auch Präven- tionsarbeit. Die Organisation wolle dazu beitragen, dass die Menschen gerne in ih- ren Ländern leben und keine Notwendig- keit sehen zu fliehen. Damit sie Projekte wie das von Bamavu unterstützen können, veranstalten die Studierenden regelmäßig Spendenaktionen, etwa in Form von Be- nefizkonzerten oder Filmabenden. Ein Grundsatz ist das ethische Fundraising. SOG überprüft beispielsweise Unterneh- men danach, ob es vertretbar ist, Spen- den von ihnen anzunehmen. „Wir wollen kein Geld von Firmen, die in Wirklichkeit Raubbau in diesen Ländern betreiben und sich mit Spenden reinwaschen wollen“, sagt Nitsche. Darüber hinaus möchte die Organisation sichergehen, dass die ein- gesetzten Spenden bei den Menschen ankommen. Auch nach dem Auslaufen der Stipendien beobachtet SOG, ob die Projekte wirksam bleiben. Den Geförderten stehen die Studieren- den nach Ablauf des Stipendiums weiter- hin ideell zur Seite: Bamavu helfen sie etwa dabei, eine Crowdfunding-Plattform aufzubauen, um das nötige Geld für Kran- kenhausutensilien zu beschaffen – ein Austausch, der vielen Menschen zugute- kommt. „Unsere Motivation lebt von dem persönlichen Kontakt zu den Stipendiatin- nen und Stipendiaten vor Ort. Das ist un- heimlich bereichernd“, sagt Magdalena Graf, die sich neben ihrem Studium der Eth- nologie in der SOG-Lokalgruppe Freiburg engagiert. Der Einblick in die Lebens- und Studienbedingungen ihrer Kommilitonen schafft bei den Studierenden nicht zuletzt ein Bewusstsein für ihre eigene Situation. „Mir ist klar geworden, womit die Studieren- den in diesen Ländern kämpfen und wie privilegiert wir hier sind“, meint Nitsche. Trotz der unterschiedlichen Lebensreali- täten sind sich die Mitglieder von SOG einig: Der Austausch schafft Brücken zwischen jungen Menschen über kultu- relle Grenzen hinweg. Yvonne Troll » www.studieren-ohne-grenzen.org Alumni-Preis für soziales Engagement Seit 2012 vergibt der Förderverein Alumni Freiburg e.V. einmal im Jahr den Alumni-Preis für soziales Engagement. Die Auszeichnung ist mit 2.000 Euro dotiert und geht an Stu- dierende, die sich neben dem Studium frei- willig für gesellschaftliche Belange einsetzen. Kontakt: Diana Sack Alumni Freiburg e.V. Telefon: 0761 203-8814 E-Mail: diana.sack@zv.uni-freiburg.de Bankverbindung: Alumni Freiburg e.V. Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau IBAN: DE92680501010014001600 SWIFT/BIC: FRSPDE 66 www.alumni-foerdern.uni-freiburg.de Schlüssel zur Selbstbestimmung Der Alumni-Preis für soziales Engagement 2015 geht an Studierende, die Kommilitonen in Kriegs- und Krisengebieten unterstützen Alumni-Preis 2015 Magdalena Graf und Sarah Nitsche (von links) engagieren sich für „Studieren ohne Grenzen“ – eine Organisation, die Stipendien an ausländische Studierende in deren jeweiligen Heimat- ländern vergibt. Foto: Thomas Kunz 23Alumni-Netzwerk uni'alumni 2016 Telefon: 0761203-8814

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