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uni'leben 04/2011 - Uni Freiburg

04 2011 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 7campus Der Wissenschaftsrat hat die Tech­ nische Fakultät der Universität Frei­ burg, bestehend aus dem Institut für Informatik (IIF) und dem Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK), im For­ schungsrating Elektrotechnik und ­Informationstechnik mit Spitzennoten bewertet. Die Forschungsqualität der Freiburger Mikrosystemtechnik wurde mit der Bestnote „herausragend“ beur­ teilt. Der Teilbereich Systemtechnik, vertreten durch die Informatikprofes­ suren für Autonome Intelligente Sys­ teme und für Humanoide Roboter, er­ hielt die Note „herausragend/sehr gut“. Auch die Nachwuchsförderung der Technischen Fakultät erhielt das Prädikat „herausragend“. Das Verhält­ nis von referierten Publikationen wie Zeitschriftenartikeln, Konferenz- oder Buchbeiträgen zu eingesetztem Per­ sonal bekam die Note „herausragend/ sehr gut“, ebenso wie das Kriterium Impact/Effektivität, das die Forschungs­ produktivität und -aktivität umfasst. An dem Rating haben sich 31 Univer­ sitäten und 16 außeruniversitäre ­Forschungseinrichtungen beteiligt. Die Albert-Ludwigs-Universität beleg­ te Platz drei – hinter der Rheinisch- Westfälischen Technischen Hoch­ schule Aachen und der Technischen Universität München. Bestnoten für die Technische Fakultät Wenn der Hahn dreimal kräht Uninteressant, unbedeutend, aus der Mode gekommen: Das ist mit dem Ausdruck „danach kräht kein Hahn mehr“ gemeint. „Die Redensart geht auf die Verleugnung Jesu durch ­Petrus in der Passionsgeschichte ­zurück“, erklärt Hubert Irsigler. Trotz seiner Versicherung, niemals an Jesus Anstoß zu nehmen, verleugnet Petrus Jesus dreimal – entsprechend der An­ kündigung Jesu: „... noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal ­verleugnen.“ Nachdem Petrus zum dritten Mal abgestritten hatte, Jesus zu kennen und zu ihm zu gehören, „krähte ein Hahn“. Auch Autos legen Zähne zu „Bei der Redensart ‚einen Zahn ­zulegen‘, was umgangssprachlich so viel bedeutet wie ‚mach mal ein biss­ chen schneller‘, handelt es sich im ­Unterschied zu vielen anderen Redens­ arten mit Zähnen um den Zahn eines Zahnrads“, erklärt Konrad Kunze, emeri­ tierter Germanistikprofessor der Uni­ versität. Dahinter stehe die Vorstellung, dass im Getriebe eines Automotors ein „Zahn“ zugelegt wird, also ein Gang hochgeschaltet und das Auto damit beschleunigt wird. Sündenbock in die Wüste geschickt Es gibt viele Gründe, warum man jemanden manchmal „in die Wüste schicken“, also einfach wegschicken möchte. Das Sprichwort hat einen bibli­ schen Hintergrund: Im 3. Buch Mose wird das so genannte Ritual für den Versöhnungstag geschildert, durch das die Sünden der Israeliten getilgt wer­ den. „Bei diesem Ritual legt der Hohe­ priester seine Hände auf den Kopf ­eines Ziegenbocks und bekennt alle Sünden der Israeliten. Damit lädt er sie als Sündenlast auf den Sündenbock und schickt ihn in die Wüste“, erklärt Hubert Irsigler. Das Schema Frontrapport „Wenn jemand sagt, dass alles ‚nach Schema F‘ laufe, dann ist er sich in den seltensten Fällen bewusst, dass diese Redewendung einen militär­ geschichtlichen Hintergrund hat“, sagt Konrad Kunze. „Man wählt diesen ­Ausdruck, um zu sagen, dass alles routinemäßig, nahezu gedankenlos erledigt werden kann.“ Mit „Schema F“ wurden beim preußischen Heer die Frontrapporte gekennzeichnet, die nach einem bestimmten Muster, eben Schema F, angefertigt werden mussten. Wild zur Strecke gebracht Wenn jemand versucht, einen an­ deren zu überwältigen oder ihm eine ­Niederlage zuzufügen, fällt schnell die Redewendung „jemanden zur Strecke bringen“. Nur, welche Stre­ cke ist gemeint? „Den Quellen zufolge stammt das Sprichwort aus der Jäger­ sprache und weist darauf hin, dass das erlegte Wildbret am Lagerplatz ausgestreckt niedergelegt wird“, sagt Konrad Kunze. Eine Bedeutung, die den Betroffenen sicher angenehmer ist, hat die Redewendung „alle Viere von sich strecken“ – das heißt näm­ lich, Arme und Beine auszustrecken und sich zu entspannen. „Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten“ Das Standardwerk in Sachen Bedeu­ tung, Herkunft und Anwendung von Sprichwörtern stammt von dem 2006 verstorbenen Freiburger Volkskundler Prof. Dr. Lutz Röhrich. Das „Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten“ informiert in drei Bänden über rund 15.000 Redensarten. Die dritte Auf­ lage mit mittlerweile 1910 Seiten er­ schien 2006 beim Freiburger Herder- Verlag. Danach kräht doch kein Hahn Freiburger Wissenschaftler erklären, woher Redensarten stammen Im Juli 2011 fand der Freiburger Wis­ senschaftsmarkt zum ersten Mal auf dem Münsterplatz statt. Die Albert- Ludwigs-Universität und die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe (FWTM) hatten alle Interessierten unter dem Motto „Wissen. Staunen. Mitmachen.“ ins Herz der Stadt eingeladen, wo Frei­ burger Wissenschaft­lerinnen und Wis­ senschaftler, Hochschulen der Region sowie Unternehmen aus Südbaden ihre aktuellen Forschungsprojekte vor­ stellten. Mehr als 10.000 Besucherin­ nen und Besucher sind der Einladung gefolgt. Die Wissenschaftler standen Rede und Antwort und erklärten ihre Arbeit – von der Neurochir­urgie über alternative Stromgewinnung bis hin zum Star des Markts, dem humanoi­ den Roboter Nao. Der neue Standort hat sich bewährt, sodass der Wissen­ schaftsmarkt in zwei Jahren wieder auf dem Münsterplatz seine Zelte aufbau­ en wird. Für Musik sorgten die Uni Big Band Freiburg, das Streichquartett des Akademischen Orchesters und der welt­berühmte Klarinettist Giora Feid­ man, der sich zusammen mit dem ZMF für das Freiburger Bündnis gegen ­Depressionen einsetzt. Gesehen, gestaunt, mitgemacht Foto: Kunz Abseits, Kopfbälle, Zuckerpässe: Ende Juli fand am Institut für Sport und Sportwissenschaften der Universität Freiburg die Austragung der Rück­ rundenspiele der Fußball-Uni-Liga statt. 16 Mannschaften hatten sich für den Einzug in die Endrunde des Turniers qualifiziert. Prof. Dr. Heiner Schanz, Vizerektor der Universität Freiburg, überreichte den Rektor-Pokal, der in diesem Jahr an die Mannschaft von „Juventus Urin“ ging. Im Finale setzten sich die Kicker gegen die Mannschaft „Volksfront von Judäa“ durch. Der Vor­ jahressieger „Dönoffeis“ musste sich in dieser Spielzeit mit dem letzten Platz zufriedengeben. In diesem Jahr war die Austragung des Turniers zum ersten Mal in den „Tag des Hochschulsports“ eingebettet. Studierende hatten die Möglichkeit, kostenfrei an verschiede­ nen Sportangeboten von Tanz und Fit­ ness über Spielsportarten bis hin zum Kampfsport teilzunehmen. Zusätzlich richteten Sportstudierende ein Beach­ volleyball-Turnier aus. „Juventus Urin“ kickt am besten FotoS:electriceye/Pseudonym/styleuneed/Pillat/WissmannDesign/AlleFotolia Sprichwörter gehören zur täglichen Sprache – doch wo liegt ihr Ursprung? uni’leben hat zwei Forscher der ­Universität Freiburg zu einigen Redensarten befragt. Prof. Dr. Konrad Kunze von der Germanistischen Linguistik und Prof. Dr. Hubert Irsigler vom Arbeitsbereich Alttestamentliche Literatur und Exegese erklären, woher die Ausdrücke kommen. Die Europäische Konföderation der Oberrheinischen Universitäten (Eucor) hat für den Zeitraum von September 2011 bis Februar 2012 einen neuen Eucor-Kalender herausgegeben. Der Kalender gibt die Semesteranfangs- und -enddaten der Eucor-Universitäten an. Zu der Konföderation gehören neben der Universität Freiburg die Universität Basel/Schweiz, die Uni­ versité de Strasbourg/Frankreich, das Karlsruher Institut für Technologie und die französische Université de Haute- Alsace Mulhouse/Colmar. Der Drei-Länder-Kalender