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uni'leben 01-2016

01 2016 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 10 von Yvonne Troll Turnbeutel sind Kult. Was lange Zeit als peinliches Utensil aus Kinder- tagen galt, wurde in den vergangenen Jahren aus Kellern und von Dachböden geholt und zum Trendobjekt erklärt. Wer kreativ war, aus dem Rahmen fallen wollte oder in Berlin lebte, kleidete sich apart wie eine Grundschülerin oder ein Grundschüler. Mögliche Gründe für den modischen Siegeszug des Turn- beutels: Er ist wie so einiges, was auf der nicht enden wollenden Nostalgie- welle mitschwimmt, gendertechnisch neutral. Jede und jeder kann sich mit ihm schmücken. Er ist leicht, kann bei Bedarf klein gefaltet werden und bietet viel Platz. Auch in Freiburg ist der Rucksack mit Kordelzug längst ange- kommen. Studierenden und Beschäf- tigten der Albert-Ludwigs-Universität bietet der uni’shop ein besonderes Exemplar an: Auf dunkelblauer Baum- wolle prangt ein Druck des altehrwür- digen Universitätssiegels. Hip trifft auf historisch. Denn das Siegel ist seit 1463 belegt, also spätestens sechs Jahre nach der Gründung der Universität entstanden. Tolerantes Teil Der Turnbeutel ist übrigens nicht nur unsexistisch, sondern auch allen Fach- richtungen gegenüber tolerant. Ange- henden Betriebswirtschaftlerinnen und Betriebswirtschaftlern bietet er genü- gend Stauraum für Haargel und die tägliche Ausgabe der FAZ, Ethnologin- nen und Ethnologen können ihren ve- ganen Pausensnack und die Thermos- kanne mit Yogi-Tee darin verstauen. Zugegeben, beim „Schönfelder“, der 4.400 Seiten starken Bibel der Jurastu- dierenden, wird es schon schwierig. Aber die gesammelten deutschen Ge- setze schleppt ohnehin kaum jemand freiwillig durch die Gegend. Seinem ursprünglichen Verwendungszweck am nächsten kommt der Turnbeutel wohl in den Händen von Studierenden der Sportwissenschaft. Dass er im kollektiven deutschen Gedächtnis über- haupt mit dem Sportunterricht verbun- den ist, hat seinen Grund: In den 1950er Jahren wurde der Turnbeutel in den offiziellen Lehrplänen neben der Körper- reinigung und sauberer Kleidung als Maßnahme zur „Einhaltung der Grund- regeln der Hygiene“ aufgeführt. Das ist längst Vergangenheit. Vielleicht ist ja auch bald das Spottwort „Turnbeutel- vergesser“ für „Weichei“ passé. Und vielleicht ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Brustbeutel zurückkommt – natürlich auch im Uni-Style. von Tanja Kapp Früh übt sich: Bei TriRhena Consul- ting e.V. engagieren sich Freiburger Studierende, die bereits während ihrer akademischen Ausbildung in der freien Wirtschaft arbeiten möchten. „So viel, wie man in den Verein reingibt, so viel kriegt man auch zurück“, zitiert Constanze Barringer einen ehemaligen Kollegen. Bei der studentischen Unternehmens- beratung ist sie seit einem Jahr aktiv und für die Presse- und Öffentlichkeits- arbeit verantwortlich. Wie bei einer Unternehmensberatung üblich, gibt es Abteilungen wie das Ressort Akquise, das die Kontakte zu Unternehmen pflegt, oder das Ressort Qualitätsmanage- ment, das den reibungslosen Ablauf von Vorgängen innerhalb der Bera- tungsagentur sichert. Apropos Qualität: Jedes Jahr prüft der Bundesverband Deutscher Studentischer Unterneh- mensberatungen in einem eintägigen Audit den Verein und stellt sicher, dass er die Standards erfüllt. Zudem unter- stützen Professorinnen und Professo- ren aus der Universität Freiburg die Studierenden bei Fachfragen, die wäh- rend der Arbeit an den Projekten auf- tauchen. „Obwohl die meisten Mitglieder aus den Wirtschaftswissenschaften kom- men, sind wir sehr stolz auf die unter- schiedlichen Studierenden, die TriRhena mit verschiedenen Perspektiven und Herangehensweisen bereichern“, be- richtet Tilman Markowetz, der lange Vorsitzender der Unternehmensbera- tung war und sich noch heute aktiv am Tagesgeschäft beteiligt. „Beliebt sind wir beispielsweise bei den Physikerin- nen und Physikern, da sie gerne in einen Beruf hineinschnuppern, der nicht allzu viel mit Teilchenphysik zu tun hat“, sagt Markowetz. Die Beratungs- agentur – ein eingetragener Verein – möchte die Interessen ihrer Mitglieder fördern und sie auf einen späteren Be- ruf vorbereiten. Wenn die Studieren- den an einem Projekt arbeiten, grün- den sie eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts – das erlaubt es ihnen, ein Honorar für ihre Beratung zu verlan- gen und Geld zu verdienen. Willen zeigen, Zeit investieren Interessentinnen und Interessenten, die sich am Anfang des Semesters um Plätze in der Beratungsagentur bewer- ben, werden zunächst zu einem Ge- spräch eingeladen und müssen eine Anwärterphase durchlaufen. Wer den Willen zeigt, dem Verein Zeit und Fachwissen zur Verfügung zu stellen, wird aufgenommen. Die Beratung plant Projekte für Kunden, zu denen sie bei Messen und Veranstaltungen Kontakte knüpft. Die Studierenden helfen den Unternehmen unter anderem bei der Planung von Produktionsabläufen. „Beispielsweise haben wir bei einem Projekt geschaut, wie mit einer Prozess- optimierung die Herstellung von Fens- tern schneller vonstattengehen könn- te“, berichtet Barringer. Darüber hinaus überlegen die Teams, wie eine Firma ihre finanziellen Mittel besser einset- zen kann und wie Kunden und Ange- stellte zufriedener gemacht werden können. Für diese Aufgaben eignen sich die Mitglieder Hintergrundwissen in Pflichtschulungen und Workshops an, die zum Beispiel Fachleute aus der Unternehmensberatung oder der Rechtswissenschaft veranstalten. „Als Studierende haben wir einen Blickwinkel, der uns in der Unterneh- mensberatung zugutekommt“, erklärt Markowetz. „Zum Beispiel besitzen wir ein Gespür dafür, wie und mit welchen Medien man Kunden anspricht.“ Als eine Rehaklinik in Bad Krozingen eine neue Werbestrategie brauchte, war den Beratern deshalb schnell klar: Eine Anzeige in einer regionalen Zei- tung geht in die falsche Richtung. Stattdessen sollten Angehörige poten- zieller Patientinnen und Patienten über die sozialen Medien auf die Klinik auf- merksam gemacht werden. Unter an- derem konzipierte das Team ein ani- miertes Video, das nun auf der neu gestalteten Startseite der Rehaklinik allen Anreisenden über die nächsten Schritte Auskunft gibt. Während ande- re Agenturen sich mit langwierigen Analysen der Onlinemedien aufhielten, könne die studentische Gruppe direkt und schnell handeln, sagt Barringer: „Wir sind mit diesen Medien aufge- wachsen, wir können das.“ campus Qualitätsmanagement, Akquise, Öffentlichkeitsarbeit: Die Studierenden können sich in den unterschiedlichen Ressorts einer Unternehmensberatung Fachwis- sen aneignen. Foto: Rawpixel/Fotolia TriRhena Consulting bietet die Chance, während des Studiums Erfahrungen in der Wirtschaft zu sammeln Gut beraten Stylish und geschichtsträchtig: der Turnbeutel uni’kat Bürobedarf, Babylätzchen, Badeente: Der uni’shop der Universität Freiburg bietet nicht nur für den Alltag auf dem Campus, sondern auch für alle anderen Lebenslagen ein vielfältiges Sortiment an. In einer Serie stellt uni’leben einige Produkte vor und verlost Gutscheine. Mitmachen Bei TriRhena Consulting sind Studierende aller Fakultäten willkommen. Zu Semesterbeginn veranstaltet der Verein viele Informationsabende. www.trirhena-consulting.de  Gewinnspiel! Gewinnen Sie zwei Gutscheine zu je 25 Euro für den uni’shop. Schicken Sie bis zum 30. April 2016 eine E-Mail an unileben@pr.uni-freiburg.de. Die Gutscheine werden unter allen Einsendungen ausgelost. www.shop.uni-freiburg.de  Blaue Baumwolle: Auf dem Campus ist der Turnbeutel salonfähig. Foto: Thomas Kunz 012016

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