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uni'lernen - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Lernkonzepte Prof. Dr. Yiannos Manoli ist für sein Lehrkonzept „Mikroelektronik – Vermitt- lung komplexer technischer Zusammen- hänge durch Intuition und Interaktion“, insbesondere für die Lernplattform SpicyVOLTSim, mit dem Freiburger Uni- versitätslehrpreis und dem Landeslehr- preis Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. Jürgen Schickinger hat sich mit ihm über das Konzept unterhalten. uni’lernen: Herr Manoli, woher kam die Idee zu SpicyVOLTSim? Yiannos Manoli: Viele Lehrveranstaltungen der Natur- und Ingenieurwissenschaften stellen mathematische Modelle in den Vorder- grund. Diesen schenken Studierende zu viel Bedeutung. In Prüfungen beantworten sie Aufgabenstellungen wie „Erklären Sie mir folgenden Sachverhalt…“ immer wieder falsch: Statt Zusammenhänge zu erklären, schreiben sie Gleichungen auf. Das heißt aber nicht, dass sie wissen, was die Glei- chungen bedeuten und wofür sie zu gebrau- chen sind. Dazu müssen die Studierenden Zusammenhänge in Schaltungen begreifen. SpicyVOLTSim stellt diese Phänomene an- schaulich, animiert und räumlich dar. Dies fördert ein tiefer gehendes, intuitives Ver- ständnis der Vorgänge und damit kreativeres, nachhaltigeres Lernen. Den Landeslehrpreis haben Sie für Ihr Lehrkonzept zum intuitiven Lernen erhalten. Was verstehen Sie darunter? Im Kern geht es darum, dass die Studieren- den sich mehr von den Gleichungen lösen. Sie sollen versuchen, sich Bilder von Schal- tungen einzuprägen. Die Animationen von SpicyVOLTSim stellen Aktionen und Reak- tionen innerhalb von Schaltungen dar. Aus diesen Eindrücken entwickelt sich ein intui- tives Gespür für die Systeme. Damit fällt es leichter, Lösungsansätze von bekannten auf neue Systeme zu übertragen. Doch wir kön- nen Gleichungen nicht ganz weglassen: Sie sind nötig, um Systeme exakt quantitativ zu beschreiben. Hinter jeder Bewegung in SpicyVOLTSim stehen Gleichungen. Sie stel- len aber nur ein Modell der Wirklichkeit dar, nicht die Wirklichkeit selbst. Yiannos Manoli arbeitet mit anschaulichen Animationen, damit seine Studierenden Zusammenhänge in Schaltungen begreifen. Nicht Gleichungen lösen, sondern verstehen lernen 13