Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

uni'wissen 01(3)-2011

Prof. Dr. Nina Degele ist seit 2000 Professorin für Soziologie und Ge- schlechterforschung am Institut für Soziologie der Universität Freiburg. Seit 2002 hat sie zudem die Stelle der geschäftsfüh- renden Direktorin des ­Instituts inne. Degele hat in München und Frankfurt Soziologie, Sinologie, ­Politikwissenschaft, Philo- sophie und Psychologie studiert. Mit dem Thema „Der überforderte Computer. Zur Soziologie menschli- cher und künstlicher Intelli- genz“ promovierte sie 1993 an der Sozialwissen- schaftlichen Fakultät der Universität München. 1998 habilitierte sie mit der Untersuchung „Infor- miertes Wissen. Eine Wissenssoziologie der computerisierten Gesell- schaft“. Degele war Gast- professorin an der Uni­ versität von Minnesota/ USA. Zu ihren Arbeits- schwerpunkten gehören Gesellschaftstheorie, die Soziologie der Geschlech- terverhältnisse sowie ­Körper, Sport und Alltag. möglicherweise bedeutende Entwicklungen.“ So seien Geschlecht und Ethnizität moderne Erfin- dungen. „Als der Fußball sich vor mehr als ­einem Jahrhundert zu verbreiten begann, waren sie ­keine zentralen Dimensionen. Damals war Fuß- ball eine Sache der Stände.“ Später habe das Geschlecht im Fußball sehr viel davon absorbiert, so dass es jetzt spannend werde herauszu­finden, welche Verlagerungen gerade stattfinden oder noch stattfinden werden. Ein Forschungsgegenstand also, der immer in Bewegung ist, mit Faktoren, die mal mehr, mal weniger Einfluss nehmen. Wie die Religion. Die schien ihr Gewicht als Dimension fast schon ver- loren zu haben – und wurde nun durch das Thema Migration wieder relevant. Doch die Dimen­sionen verändern sich nicht nur in sich, es kommen auch neue hinzu. Eine relativ junge sei zum ­Beispiel körperliche Attraktivität, erklärt Degele: ­„Inzwischen zeigen erste Studien, dass schönere Menschen mehr Geld verdienen und auch sonst einige Vorteile im Alltag haben. Jemand wie Hel- mut Kohl wäre vom Äußerlichen her als Kanzler heute nicht mehr vermittelbar.“ Zum Weiterlesen Degele, N./Gramespacher, E./Mangelsdorf, M./ Schmitz, S. (2009): Gendered Bodies in Motion. Opladen. Degele, N./Winker, G. (im Druck): Intersektio- nalität als Beitrag zu einer gesellschaftstheo­ retisch informierten Ungleichheitsforschung. In: Berliner Journal für Soziologie. Winker, G./Degele, N. (2009): Intersektio­nalität. Zur Analyse gesellschaftlicher Ungleichheiten. Bielefeld. 23uni'wissen 03