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uni'wissen 02(4)-2011

Juniorprofessor Dr. Winfried Römer hat von 1996 bis 2001 in Regensburg Chemie, Bio­ logie und Didaktik fürs Gymnasiallehramt studiert. 2004 wurde er am Institut für Analytische Chemie, Chemo- und Biosensorik der Universität Regensburg promoviert. Von 2004 bis 2008 war er Postdoc am Institut Curie in Paris/ Frankreich. Im Anschluss daran arbeitete er bis 2010 als Wissenschaftlicher ­Mitarbeiter am Centre natio- nal de la recherche scienti- fique (CNRS) und am Insti- tut Curie. Seit April 2011 hat er eine Juniorprofessur am Institut für Biologie II und am Exzellenzcluster BIOSS, dem Zentrum für Biologische Signalstudien der Universität Freiburg, inne. Zu seinen Schwer- punkten gehört die wissen- schaftliche Grundlagen­ forschung über die Frage, wie Bakterien und Gift­ stoffe in die menschliche Zelle gelangen. ­wären für ihn gefährlich. „Unsere Hypothese ist, dass er sich mit dieser Taktik in der Zelle ver- steckt und der Immunreaktion des Körpers ent- kommt“, sagt Römer. „Wir konzentrieren uns mit unserer Forschung zunächst auf den ersten Schritt der Aufnahme, wenn der Erreger den ­ersten Kontakt mit einer Lungenzelle hat.“ ­Sekunden danach werden in der Zelle Signal­ prozesse aktiviert. „Wir wollen wissen, wie das Signal entsteht und welches Signal für welchen Prozess zuständig ist.“ Die ganze Signalkaskade sei im Visier der Wissenschaftlerinnen und ­Wissenschaftler. Auf der Suche nach Hemmstoffen Auch wenn die Interaktion von Pseudomonas aeruginosa mit Lipiden der Wirtsmembran das Herzstück der Forschung ist, so entwickeln die Signalforscher um Winfried Römer darüber hinaus Strategien, um die bakterielle Invasion zu ver­ hindern. Sie wissen, dass in jeder Zelle auch Mittel zur Verteidigung vorhanden sind. Die ­Wissenschaftler suchen nach hoch spezifischen Inhibitoren, auch Hemmstoffe genannt, die sich den Eroberern entgegenstellen können. „Wir ­wollen in einem letzten Schritt diese kleinen ­chemischen Moleküle – ‚small molecule inhibi- tors‘ – identifizieren.“ Sie müssen allerdings neutral sein und dürfen für den Menschen nicht gefähr- lich werden. Römer verspricht sich davon, die lektinabhängige zelluläre Aufnahme der Patho- gene schon bei ihren ersten Schritten blockieren zu können. „Wenn wir die Inhibitoren charakteri- siert haben, können wir eine Infektion vermeiden, was einen Meilenstein in der Forschung darstel- len würde.“ Pseudomonas aeruginosa hätte erst einmal seinen Schrecken verloren. Ein Toxin (rote Farbe) bindet an eine Membran und setzt eine röhrenförmige Einstülpung der Zelle in Gang. Hier findet der Vorgang in einem künstlichen Bläschen, einem Liposom, statt. 15