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uni'wissen 02-2015

geringe Gewicht des Sensors sind ebenfalls hilf- reich: „Die Patienten bestätigen, dass sie das kleine Gerät nach kurzer Zeit gar nicht mehr ge- merkt haben. Dadurch sind die aufgezeichneten Bewegungen sehr realistisch.“ Das ist auch der entscheidende Vorteil gegenüber einer Videobe- obachtung: Zum einen ist es nicht möglich, sämt- liche Aktivitäten der Patienten pausenlos von einer Kamera aufzeichnen zu lassen. Zum anderen würden sich die Patienten, so Van Laerhoven, beobachtet fühlen, was dazu führen könne, dass ihre Bewegungen unnatürlicher ausfielen. Die Sensoren haben keine Funkverbindung zum Internet oder anderen Geräten. Sie können nur über eine Kabelverbindung an einen Compu- ter angeschlossen werden. Dadurch, versichert der Forscher, soll der Datenschutz garantiert sein. Zudem können die Patienten frei entscheiden, ob sie die gespeicherten Daten ihren Therapeuten übergeben. Alle zwei bis vier Wochen werden die auf dem Sensor befindlichen Daten in ein spezielles Programm auf dem Rechner über- spielt und dabei anonymisiert. So wissen nur die behandelnden Psychologen, welcher Datensatz zu welchem Patienten gehört. Die von Van Laerhoven entwickelte Software muss bei der ersten Datenübertragung lernen, welche Bewegungsabläufe für welche Aktivitäten stehen. Zu Beginn sind Therapeut und Software deshalb noch auf die klassischen schriftlichen Aufzeichnungen der Erkrankten angewiesen. An- hand der Tagebucheinträge werden die aufge- zeichneten Daten benannt. Von da an erkennt die Software Muster in den Bewegungs-, Licht- und Temperaturdaten und verknüpft diese mit den bei der ersten Eingabe benannten Aktivitäten. Bei- spielsweise lassen bestimmte wiederholte Abläufe wie Vor- und Rückhand auf ein Tennismatch, weit- gehendes Fehlen von Bewegungen in Kombination mit Dunkelheit und niedrigeren Raumtemperatu- ren auf Nachtschlaf schließen. Momentan dauert die Analyse der in einer Woche gesammelten „Die Patienten bestätigen, dass sie das kleine Gerät nach kurzer Zeit gar nicht mehr gemerkt haben“ Das Display des Sensors zeigt, anders als eine Smartwatch, nur wenige Daten an. So wird der Akkuverbrauch gering gehalten. Foto: Sandra Meyndt uni wissen 02 201522 uni wissen 02201522

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