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uni'wissen 01-2016

Im Blickpunkt der Ökologinnen und Ökologen stehen die Insekten als Bestäuber von Nutz- pflanzen mit Früchten wie Äpfeln, Birnen, Pflau- men oder Beeren sowie als Bestäuber von einigen Gemüsearten. „Dabei darf nicht verges- sen werden, dass wir Insekten auch zur Samen- produktion brauchen“, sagt Klein. Im Zuge der Bestäubung erfolgt zuerst die Befruchtung, und dann entstehen die Samen. Ohne diese gäbe es keine neuen Pflanzen, keine neue Aussaat, keine neuen Züchtungen. Der Rückgang von Kleinkul- turen in der Landwirtschaft schade Wildbienen wie zum Beispiel den Sand- und Mauerbienen. Sie tragen wie die 36 Hummelarten in Deutsch- land, darunter Erd- und Kuckuckshummeln, zur Vielfalt und damit zur optimalen Bestäubung bei. Diese Insekten sind besonders dann anzutreffen, wenn sich neben dem Kirschenfeld oder der Apfel- plantage ein Naturhabitat behaupten kann. Klein und ihr Team untersuchen seit April 2015 am Bodensee in 28 teils ökologisch, teils konventio- nell bewirtschafteten Apfelplantagen, wie sich die Förderung von biologischem Landbau sowie Blühstreifen und Hecken auf die Bestäubung und die Schädlingskontrolle durch Insekten auswirken. Die Wissenschaftler erforschen unter anderem, unter welchen Bedingungen Wildbienen am bes- ten bestäuben. Manche Wildbienen haben Klein zufolge den Vorteil, dass sie auch dann fliegen, wenn es den Honigbienen zu nass, zu kalt und zu windig ist. Die Honigbiene komme zum Stock zurück und kommuniziere, dass draußen zu schlechtes Wetter sei. Prompt blieben auch die anderen Bienen im Stock. „Der Landwirt, der neben der Honigbiene zusätzlich Hummeln, Mauerbienen und Fliegen fördert, ist in einem verregneten Frühling nicht völlig auf der Verliererseite“, erklärt Klein. Die Erfahrung habe zudem gezeigt, dass Fliegen mit einer intensiv bewirtschafteten Landwirtschaft gut zurechtkommen und weniger empfindlich auf die Veränderung der Landschaft reagieren als Bienen. Die meisten Imkerinnen und Imker gibt es in Süddeutschland, was mit einem guten Schutz für die Honigbiene einhergeht. Trotzdem wünscht sich die Ökologin mehr Biodiversität in der Land- „Der Bestäuber muss zur Blüte passen“ An Apfelplantagen am Bodensee untersucht Alexandra-Maria Klein mit ihrem Team, wie sich die Förderung von biologischem Landbau sowie Blühstreifen und Hecken auf die Bestäubung und die Schädlingskontrolle durch Insekten auswirken. Foto: Peter Maszlen/Fotolia uni wissen 01 2016 22 uni wissen 012016

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