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uni'wissen 01-2016

Zum Weiterlesen Berry,  D. M. (Hrsg.) (2012): Understanding digital humanities. Basingstoke. Bodard, G. / Mahony, S. (Hrsg.) (2010): Digital research in the study of classical antiquity. Burlington (Vermont/USA). Crane, G. / Seales, B. / Terras, M. (2009): Cyberinfrastructure for classical philology. In: Digital Humanities Quarterly 3/1. www.digitalhumanities.org/dhq/vol/3/1/000023/000023.html Längst gibt es öffentlich zugängliche Editionen im Internet, die jede und jeder kommentieren oder übersetzen kann. Doch wie sind diese An- notationen zu gewichten? Zählt das Wort eines Professors, der an einer unbekannten Hochschule lehrt, mehr als die Anmerkung eines Studenten, der an einer international renommierten Univer- sität seine Scheine macht? Gesammelte Ergebnisse Auch akademische Strukturen nimmt das Team in den Blick: In der Wissenschaft geht der Trend immer mehr zum Online-Publizieren. Doch welche Folgen zieht das nach sich? „Wenn ich meine Dissertation im Internet veröffentliche, erziele ich damit im Prinzip die maximale Reichweite“, bemerkt Maier. „Trotzdem reduziere ich bei den Forschern meine Sichtbarkeit, weil die meisten etablierten Professorinnen und Professoren – was auch völlig in Ordnung ist – die gedruckte Version bevorzugen, die sie in einer Bibliothek finden.“ Nicht zuletzt untersucht das Projekt den Einfluss der Digital Humanities auf die Lehre. Seminare, die mit digitalen Werkzeugen arbeiten, scheinen Konjunktur zu haben. Wird der Unter- richt dadurch aber besser? Und lohnt es sich, dem ohnehin straffen Lehrplan im Bachelorstudium wertvolle Module abzuzwacken, um die Studie- renden in die Arbeit mit den Digital Humanities einzuweisen? Ende 2017 soll ein Sammelband die Ergebnisse der drei Konferenzen zusammenfassen und die Chancen, aber auch Grenzen und Gefahren der digitalen Entwicklung in den Altertumswissen- schaften schildern – zum ersten Mal wird dabei dem vielstimmigen Kanon der unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure Gehör verliehen. Chrono- poulos, Maier und Novokhatko hoffen, mit der Zeit ein breiteres Publikum zu erreichen. Schließlich verändern die Digital Humanities auch außerhalb der Universität große Teile der Kultur, zum Beispiel das Verlagswesen. Dass die Umsetzung einer Theorie in die Praxis nicht immer lange dauern muss, beweisen erste Kooperationen, die aus dem Projekt hervorgegangen sind. Bei einer Konferenz haben sich zum Beispiel ein Sporthistoriker und ein Datenanalytiker kennengelernt – nun untersucht der eine mithilfe einer Software des anderen, aus welchen Orten Athleten der Antike stammten und wo sie trainierten. www.texte-messen.uni-freiburg.de Dr. Stylianos Chronopoulos hat Klassische Philologie in Athen/Griechenland studiert und wurde 2010 in Freiburg mit einer Arbeit über „Spott im Drama“ pro- moviert. Zwischen 2005 und 2011 war er wissenschaft- licher Mitarbeiter am Institut für Rechtsgeschichte, am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin und am Seminar für Klassische Philologie der Universität Freiburg. Seit April 2011 ist er Akademischer Rat an der Professur für Gräzistik des Seminars für Klassische Philologie und arbeitet an seiner Habilitation. Chrono- poulos’ Forschungsinteressen gelten der griechischen Komödie, der philologischen Tradition, der antiken Grammatik und Lexikografie und dem Phänomen des Attizismus. Fotos: Sandra Meyndt Privatdozent Dr. Felix K. Maier hat sein Studium der Fächer Latein, Griechisch und Geschichte auf Lehramt an der Katholischen Uni- versität Eichstätt-Ingolstadt und der Albert-Ludwigs- Universität absolviert. Nach einem Aufenthalt in Oxford/ England legte Maier seine Dissertation über die „Kon- tingenz historischer Prozesse bei Polybios“ an der Uni- versität Freiburg vor. In seiner Habilitation untersuchte er die Auswirkungen und das Ende des so genannten Imperator-Dilemmas im 4. nachchristlichen Jahrhun- dert. Seit 2011 ist er Aka- demischer Rat an der Professur für Alte Geschichte und forscht zur griechischen und römischen Geschichts- schreibung, zu Verfassungs- formen im Hellenismus und zur Außenpolitik des Römischen Reichs in der Spätantike. Dr. Anna Novokhatko hat Altgriechisch und Latein in Moskau/Russland und Berlin studiert. Nach Forschungsaufenthalten in Padua/Italien und Oxford/ England wurde sie 2003 in Moskau promoviert. In ihrer Dissertation beschäftigte Novokhatko sich mit der Überlieferungsgeschichte von zwei Schmähschriften, die jeweils Sallust und Cicero zugeschrieben wurden. Von 2007 bis 2011 war sie Lehrbeauftragte und wissen- schaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Klassische Philologie in Freiburg. Seit 2011 ist sie dort Akademi- sche Rätin an der Professur für Latinistik. Derzeit arbeitet Novokhatko an ihrer Habi- litation über die Entwicklung der griechischen Philologie im 5. vorchristlichen Jahr- hundert. Ihre Forschungs- interessen gelten der alten griechischen Komödie, der antiken Grammatik, der Text- kritik und Literaturkritik und antiken Metapherntheorien. 39

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