Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

uni'wissen 01-2016

Der 35-jährige Mann hat die Operation, bei der Ärztinnen und Ärzte seinen Blasentu- mor entfernt haben, gerade erst überstanden. Wenige Monate später erkrankt er erneut, wieder ist es ein Tumor in der Blase. Zudem haben sich die Krebszellen im Körper verteilt und vermeh- ren sich unentwegt. Die Erkrankung lässt sich auf seine mutierten Histiozyten zurückführen – Zellen des Immunsystems, die normalerweise in den Körper eingedrungene Erreger abwehren. Die Ärzte entdecken, dass zwei Mutationen in den Krebszellen vorliegen, darunter die noch wenig erforschte Mutation BRAFF595L (Namen von Genen in kursiver Schreibweise). Doch wel- che der beiden lässt den Tumor wachsen, und welche Therapie eignet sich, um die Krankheit aufzuhalten? Um das herauszufinden, wenden sich die Medizinerinnen und Mediziner an den Freiburger Biologen Dr. Tilman Brummer. Er er- forscht die Signalleitung in Zellen und unter- sucht, welche Prozesse dazu führen, dass ein Tumor entsteht und sich ausbreitet – unter ande- rem am Beispiel von BRAF-Mutationen. Krebs ist nicht immer gleich Brummer und sein Team suchen nach Wirk- stoffen für zielgerichtete Therapien, die in gestör- ten Signalwegen an den richtigen Stellen eingreifen. Ist ein Gen in einer Zelle mutiert, verändern sich auch die Proteine, die nach seinem Bauplan ent- stehen. „Wir testen, ob und wie bereits existierende Wirkstoffe mit den veränderten Proteinen wech- selwirken“, erklärt Brummer. Denn Krebs ist nicht immer gleich: Was bei der einen Mutation das Tumorwachstum aufhält, kann bei anderen Krebs- zellen die Entwicklung beschleunigen. Deswegen sammeln die Forscherinnen und Forscher so viele Informationen wie möglich über einen Tumor, um dessen Schwachstelle zu finden. Für Brummer Zielgerichtete Therapien sollen in gestörte Signalnetzwerke von Zellen eingreifen und Krebs bekämpfen Die Schwachstelle des Tumors von Katrin Albaum 8

Seitenübersicht