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uni'leben 05-2011

05 2011 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 14 Abgelästert! Heinzelmännchen und das Geschenk der Zeit Gestresst? Genervt? Überarbeitet? Liebe Hochschuldozierende, bewah- ren Sie Ruhe. Hoffnung naht aus der Hauptstadt – heißt es zumindest. Eine Berliner Firma hat zwei Computer- programme entwickelt, die berghohe Stapel von Klausuren korrigieren und benoten sollen – ganz von allein. „Fred“ und „Klaus“ heißen die beiden Heinzel- männchen des digitalen Jahrtausends. Das Resultat: Lehrende sparen an- geblich über die Hälfte der Zeit, die sie bisher mit Korrigieren am Schreibtisch verbringen mussten. Kaum vorzustellen, was Professorin- nen und Professoren mit den gewon- nenen Freiräumen anstellen könnten. Endlich mal wieder bei internationalen Symposien akademische Habituspflege betreiben: „Nun, werter Kollege, über die Weimarer Republik mögen Sie Be- scheid wissen, aber wenn es um süd- französischen Weißburgunder geht, mangelt es Ihnen sowohl an Kenntnis als auch an Geschmack.“ Die ungebe- tenen Gastbeiträge über aktuelle Wirt- schaftstrends für die FAZ schreiben sich übrigens auch nicht von selbst: „Es liegt die Annahme nahe, dass eine An- kurbelung des Ouzo-Exports die Kos- ten des Euro-Rettungsschirms für Grie- chenland um die Hälfte senken würde.“ Ach so: Die Studierenden sollen von dieser Arbeitsentlastung natürlich auch profitieren, irgendwie. Mehr Service, mehr Face-to-face-Time heißen die Zauberwörter – und vielleicht wirft die Berliner Denkschmiede noch ein paar pfiffige Problemlösungen auf den Markt. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Programm, das mündliche Prüfungen abnimmt? Über die Fragen und Kom- mentare des Prüfers entscheidet der Zufallsgenerator. Dazu bräuchte man nur einen kompetenten Hiwi, der ab und zu auf einen Button haut. Sätze wie „Könnten Sie das bitte präziser ausfüh- ren?“ oder „Ihnen fehlt interdisziplinäres Denkvermögen, Sie sind durchgefal- len“ gehen schließlich bei allen Fach- richtungen. Ob sie stimmen oder nicht, wäre erst mal zweitrangig. Welcher ge- setzestreue Bachelorabsolvent würde sich schon trauen, einem Computer zu widersprechen? Und, liebe Berliner Innovationspro- duzenten: Bitte nicht immer nur an die Profs denken. Die Studierenden könnten in ihrem überhitzten Uni-Alltag auch Hilfe gebrauchen. Die Idee: eine Hausarbeiten-App. Sie sucht die nö- tige Fachliteratur im Netz, schnippelt aus einer Monografie ein paar Zeilen, kopiert aus einem Aufsatz einige Sätze heraus und arrangiert alles zu einem Fließtext – ohne lästige Fußnoten. Für diesen Bombeneinfall würde sogar Karl-Theodor zu Guttenberg mit seinem Gesicht werben. „Meine Vorfahren hatten sicherlich mit dem Bau und der Gestaltung von Häusern zu tun – und beim Waldbau dreht es sich ja um die Gestaltung von Wäldern. Allerdings wird mein Nach- name, da er so selten ist, oft falsch geschrieben oder ausgesprochen. Meistens wird daraus ein ‚Bauhaus‘ gemacht, aber das kann man nieman- dem übel nehmen. Denn entweder den Heimwerkermarkt oder die von Wal- ter Gropius begründete Designschule oder die britische Punkband kennt ja eigentlich jeder. Außerdem ist ‚Bauhus‘ die plattdeutsche Form von ‚Bauhaus‘, und ich hatte auch Verwandte, deren Name so geschrieben wurde. Wenn man ihn allerdings von englischen Muttersprachlern einigermaßen richtig ausgesprochen haben will, muss man ihn ‚Bowhoose‘ buchstabieren. Und ein gängiger Witz im Waldbau-Institut bezieht sich auf mich und meinen Vor- gänger. Letzterer heißt Jürgen Huss, sodass nach Jürgen Bauhus mein Nachfolger logischerweise Jürgen Waldbauhus heißen müsste.“ Prof. Dr. Jürgen Bauhus, Waldbau-Institut Abgezeichnet! versum Alumni antworten: Dr. Rose-Maria Gropp von ELISABETH BECKER von Rimma Gerenstein Wann haben Sie an der Universität Freiburg studiert? Warum in Freiburg? Vom Wintersemester 1974/75 an, zu- nächst bis zum Ersten Staatsexamen und bis zur Magisterprüfung. An der Albert-Ludwigs-Universität wurde ich dann auch promoviert. Die Stadt lernte ich früh lieben, weil meine Mutter dort aufgewachsen ist. Zudem zog mich der Ruf der geisteswissen- schaftlichen Fakultäten an. Welche Fächer haben Sie studiert? Germanistik und Geschichte waren meine Hauptfächer, gehört habe ich daneben Kunstgeschichte und Philo- sophie. Meine Doktorarbeit in Neu- erer Deutscher Literaturgeschichte handelt vom Verhältnis zwischen Literatur und früher Psychoanalyse. Was war Ihr Lieblingsort in Freiburg? Die meiste Zeit habe ich in der Oberwiehre gelebt, und dieser Stadtteil gefiel mir besonders gut. Am nahen Waldsee ließen sich wun- derbare Sommerabende verbringen. Welche(r) Professor(in) ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben? Warum? Prägend ist für mich bis heute der inzwischen berühmte Medienthe- oretiker Friedrich Kittler. Bei ihm musste man Lust am Denken haben. Das hat mir für den Beruf den ent- scheidenden Impuls gegeben: über komplexe Gegenstände verständlich zu schreiben. Was sollten die Badener Ihrer Meinung nach noch lernen? In Mannheim, wo ich geboren und aufgewachsen bin, war Dielekt nicht erwünscht. Aber in Freiburg war das Sich-Einschleichen ins Idiom einfach schön. Die Badener sollten überall ihre Sprache sprechen. Bun- destrainer Joachim Löw macht das goldrichtig. Bitte vervollständigen Sie fol- genden Satz: „Typisch Student“ war zu meiner Uni-Zeit … … die Idee einer weit offenen Zu- kunft, für die jede denkbare Erfah- rung nützlich sein werde. Für die Geisteswissenschaften hieß das: so viel wie möglich lesen und verste- hen wollen. Rose-Maria Gropp (55) ist als Re- dakteurin im Feuilleton der Frankfur- ter Allgemeinen Zeitung verantwort- lich für das Ressort „Kunstmarkt“. Nach ihrem Studium und einer Ausbildung als wissenschaftliche Bibliothekarin promovierte sie 1987 in Freiburg und Köln. Von 1988 bis 1990 war sie Mitglied des Graduier- tenkollegs „Kommunikationsformen als Lebensformen“ an der Universi- tät Siegen. Für die „Badische Zei- tung“ schrieb sie seit 1986, vor al- lem über Kunst. Seit dem 1. Oktober 1990 ist sie bei der F.A.Z. und auch dort bei der Kunst geblieben. Neue Perspektive: Das Haus zum Walfisch (zweites von rechts), ein spätgotisches Bürgerhaus in der Freiburger In- nenstadt, ist derzeit von der Kaiser-Joseph-Straße aus zu sehen, weil dort ein Gebäude der Sparkasse abgerissen wurde. In dem denkmalgeschützten Wohnhaus hat der niederländische Humanist Erasmus von Rotterdam (ca. 1465 –1536) von 1529 bis 1531 gelebt. Er war Professor an der Universität Freiburg, hat dort aber niemals eine Vorlesung gehalten. Das überrascht nicht – von ihm stammt der Ausspruch: „Intelligenz macht schüchtern.“ Abgelichtet! Abgefahren! Sag mir, wie du heißt, und ich sag dir, wer du bist: Meistens ist dieser Spruch Unsinn. Aber bei manchen Menschen scheinen Name und Beruf tatsächlich aufeinander abgestimmt zu sein. In einer Serie erzählen Ange- hörige der Universität Anekdoten, die sie ihrem Namen verdanken. Abgefragt! Foto:FAZ Foto: Spalek Abgesahnt! Wie heißt das deutschlandweite Projekt, in dem sich unter anderem auch viele Freiburger Studierende für mehr Bildungs- gerechtigkeit engagieren? a) Rocky b) Rock ’n’ Roll c) Rock am Ring d) Rock your Life Gewinnen Sie einen Gutschein für das Radsportgeschäft BIKE.SportWorld, einen Cocktailgutschein für das Café Les Gareçons und einen Gutschein für das Café Ambrosia Coffee. Schicken Sie Ihre Antwort an unileben@pr.uni-freiburg.de Einsendeschluss ist der 01.12.2011. OMNIPRINT GmbH Gewerbestr. 106 79194 Gundelfingen Telefon 0761/59238-0 Fax 0761/59238-23 info@omniprint.de www.omniprint.de OMNIPRINTShop Eisenbahnstr. 64 79098 Freiburg Telefon 0761/72407 Fax 0761/73312 shop@omniprint.de www.omniprint.de Magister- und Diplomarbeiten Dissertationen • Bindungen Farbkopien • SW-Kopien Plakate • Poster • Bildplots Handzettel • Flyer Visitenkarten