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uni'lernen - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Lernkonzepte MehrWissenschaft in der Medizin Früher wurde das Medizinstudium für seine Praxisferne kritisiert, heute droht angeblich die Entakademisierung. Jetzt wollen zwei Freiburger Lehrende die wissenschaftliche Ausbildung von Medizinerinnen und Medizinern stärken. Die Diagnose kann kaum düsterer sein: Man sehe „mit Sorge, dass sich immer we- niger junge Mediziner für die Wissenschaft entscheiden“, ließ die Deutsche Forschungs- gemeinschaft (DFG) 2010 verlauten. Fach- gesellschaften raunen von einer „Deprofessio- nalisierung der medizinischen Ausbildung“, gar von einer „Entakademisierung“. Verant- wortlich dafür seien, so die DFG, die neue Approbationsordnung, die die Zulassung zu Berufen wie Arzt, Apotheker oder Psycho- therapeut regelt, und „die überwiegend prak- tische Ausrichtung des Medizinstudiums“. Hat das Medizinstudium wirklich seine wis- senschaftliche Basis verloren? „Natürlich nicht“, sagt Prof. Dr. Götz Fabry, der Medi- zinische Psychologie an der Albert-Lud- wigs-Universität lehrt. „Die Inhalte der Lehrveranstaltungen in Freiburg sind auf dem neuesten Stand der Wissenschaft.“ Allerdings lassen die Kompetenzen der Stu- dierenden offenbar zu wünschen übrig: „Eine systematische wissenschaftliche Aus- bildung findet nur während der Dissertation statt.“ Deshalb hat Fabry gemeinsam mit Prof. Dr. Hans-Dieter Hofmann vom Institut für Anatomie und Zellbiologie ein Lehrkonzept entwickelt, das schon im ersten Semester ansetzt: „Die Ausbildung zu wissenschaft- licher Kompetenz soll sich wie ein roter Faden durch das gesamte Studium ziehen.“ Wie funktioniert eine wissenschaftliche Studie? Wissenschaftliche Urteilsfähigkeit benö­ tigten nicht nur forschende Mediziner, son- dern auch praktizierende Ärzte, sagt Fabry: „Gerade in der Medizin veralten Inhalte >>> „Früher konnten Medizinerinnen und Mediziner nach ihrem Studium oft nicht einmal eine Spritze setzen. Heute fehlt es an wissenschaftlichen Kompetenzen. Wir wollen, dass keines von beiden zu kurz kommt.“ prof. dr. götz Fabry (links) und prof. dr. Hans-dieter Hofmann 15 uni'lernen2011