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uni'wissen 01(3)-2011

Katharina Becker hat von 2000 bis 2006 Psy- chologie an der Universität Freiburg studiert und ihr Studium mit einer Diplom- arbeit über psychothera- peutische Fertigkeiten bei Psychologiestudierenden abgeschlossen. Im An- schluss daran erhielt sie eine Stelle als wissen- schaftliche Mitarbeiterin am Institut für Psychologie. Dort promoviert sie derzeit bei Prof. Dr. Dr. Jürgen Bengel über Frühinterven­ tionen nach traumatischen Ereignissen. Neben ihrer Forschungstätigkeit arbeitet sie ehrenamtlich beim Not- fallnachsorgedienst des Deutschen Roten Kreuzes Freiburg. nosen erlaubt. „Wenn sich unser Vorgehen bewährt, könnten wir die Fragebögen direkt von den Ein- satzkräften am Unfallort oder von den Ärzten in den Kliniken an die Betroffenen verteilen lassen“, sagt Becker. „Dadurch hätten wir eine Chance, die Zahl langfristig belasteter Personen enorm zu verringern.“ Becker will die Antworten der Befragten auf Auffälligkeiten untersuchen und strukturierte ­Interviews mit allen Teilnehmenden führen. Dazu trifft sie sich etwa drei Monate nach dem Unglücks­ ereignis mit allen, die den Fragebogen zur Aus- wertung an das Institut für Psychologie zurück- gesandt haben. Mit Betroffenen, die nicht in der Region leben, plant sie telefonisch in Kontakt zu treten. „Bei dieser Gelegenheit können wir heraus- finden, ob sich ein Verdacht auf eine posttrau- matische Belastungsstörung oder eine andere psychische Störung bestätigt.“ Für ihr Forschungs- projekt kann sie auch auf praktische Erfahrungen zurückgreifen: Als ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Notfallnachsorgedienst des Deutschen ­Roten Kreuzes besitzt sie das nötige Finger­ spitzengefühl für den Umgang mit traumati­ sierten Patienten. Prof. Dr. Dr. Jürgen Bengel hat Psychologie und Medi- zin in Hamburg, Mannheim und Freiburg studiert. 1986 und 1987 wurde er in beiden Fächern promoviert und vom Institut für Psychologie als Hochschulassistent übernommen. Nach seiner Habilitation war er Heisen- berg-Stipendiat. ­Danach arbeitete er am Universitäts- klinikum Hamburg-Eppen- dorf und an der Humboldt- Universität zu Berlin. Im Okto­ber 1994 wurde Bengel als Professor an das Institut für Psychologie der Uni­ versität Freiburg berufen, wo er die ­Abteilung für Rehabilita­tionspsychologie und ­Psychotherapie leitet. Seine Forschungsschwer- punkte sind die Psycho­ logie chronischer Krank- heit, Psychotraumatologie, Psychotherapie, Anpas- sungs- und Belastungs­ störungen sowie Evalu­ation und Qualitätssicherung. Fotos: Lühmann Zum Weiterlesen Bengel, J. (Hrsg.) (2004²): Psychologie in ­Notfallmedizin und Rettungsdienst. Berlin. Bengel, J./Becker, K. (2009): Psychologische Frühinterventionen. In: Maercker, A. (Hrsg.) (2009³): Posttraumatische Belastungsstö­ rungen. Berlin, S. 163–185. Bengel, J./Hubert, S. (2010): Anpassungsstö- rung und Akute Belastungsreaktion. Göttingen. Ein schwerer Unfall kann das Leben verändern – nicht nur von Opfern, ­sondern auch von Rettungskräften. Foto: Soehngen/Fotolia 15