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uni'wissen 01(3)-2011

­interpretieren, sagt von den Hoff. Und es lässt sich in andere historische und archäologische Erkenntnisse einordnen: Die Arbeit Ralf von den Hoffs und seiner Kollegen ist Teil eines großen Pergamon-Projekts des Deutschen Archäologi- schen Instituts (DAI) Istanbul/Türkei, das Projekt wiederum gehört zum DAI-Forschungscluster „Politische Räume“. Den Pergamon-Forschern gehe es „um das Gesamtbild einer antiken Stadt, über die wir relativ viel wissen“. Ein Ziel ist es, ein 3-D-Modell von Pergamon zu erstellen, das räumliche und bildliche Forschungsergebnisse in einen plastischen Zusammenhang stellt. „Das ist nicht nur eine Frage der musealen Wirkung – das hat auch einen Erkenntniswert.“ Auch zwei Dissertationen entstehen in von den Hoffs Projekt. Eine beschäftigt sich mit der Baugeschichte des Gymnasions. Die andere unter- sucht den Euergetismus, also den Einfluss wohl- habender Bürger in den griechischen Städten, die unter anderem Bauten und Kunstwerke stif- teten und selbst mit Statuen im Gymnasion ­geehrt wurden. Und auch die Öffentlichkeit kann am Freiburger Pergamon-Projekt Anteil nehmen: Gemeinsam mit Studierenden hat von den Hoff eine Ausstellung erarbeitet, in der Objekte aus dem Gymnasion – Leihgaben aus Berlin – zu ­sehen sind. „Die Statuen dienten der Erinnerung an die eigene ­Geschichte – als eine Art Gedächtnisspeicher der städtischen Gesellschaft“ Pergamon in Freiburg Die Ausstellung „Skulpturen in Pergamon. Gymnasion, Heiligtum, Palast“ ist eine Koope- ration mit der Antikensammlung – Staatliche Museen Berlin/Preußischer Kulturbesitz. Sie ist vom 6. Mai bis zum 31. Juli 2011 im Herderbau, Tennenbacher Straße 4 (Zugang über Habsburgerstraße), zu ­sehen. Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag: 14 – 18 Uhr Sonntag: 11 – 17 Uhr und nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei. Ralf von den Hoff hat Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Vor- und Frühgeschichte in Bonn und München stu- diert. Er promovierte über Philosophenporträts des Früh- und Hochhellenismus, war Visiting Assistant ­Professor an der Johns Hopkins University in Balti- more/USA und habilitierte sich mit einer Untersuchung zu den Wandlungen des Theseusbildes im Athen des 6. und 5. Jahrhunderts vor Christus. Seit 2006 ist er Professor für Klassische Archäologie an der Univer- sität Freiburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören neben antiken Skulpturen und Porträts auch Raum und Raumge- staltung in Städten des ­Hellenismus. Foto: Nielsen Ein Haufen Scherben? Aus diesen Fragmenten rekonstru­ieren ­Archäologen Einblicke in den Alltag der Bürger Pergamons. 35uni'wissen 03