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uni'leben 04-2012

04 2012 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 12 Abgezeichnet! versum Alumni antworten: Dr. Reinhard Erös von ELISABETH BECKER Wann haben Sie an der Universität Freiburg studiert? Warum in Freiburg? 1971 – 78. Die gut überschaubare, kulturell und politisch pulsierende Stadt bot eine ideale Kombination aus ordentlichen Studienbedingun- gen, hohem Sport- und Freizeitwert und einem in- und extrauniversitär heißen politischen Pflaster. Welche Fächer haben Sie studiert? Medizin und Wissenschaftliche Politik. Was war Ihr Lieblingsort in Freiburg? Das Audimax als (H)ort hitziger ideo- logischer Auseinandersetzungen. (Der „Kalte Krieg“ fand damals auch an der Uni statt.) Die Studenten- kneipe Caveau zum „cool down“ nach der „Hitze“. Und nach dem Ab- kühlen die gar nicht lustfeindlichen Studentinnenbuden. Welche(r) Professor(in) ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben? Warum? Der geistig wertekonservative, par- teipolitisch eher sozialliberale Poli- tikwissenschaftler Prof. Dr. Wilhelm Hennis begeisterte als begnadeter Rhetor; als engagierter „Verteidiger der Demokratie“, formte er seine Studenten zu homines politici. Mein Anatomielehrer Prof. Dr. Jochen Staubesand. Er erzog uns mit kühler Strenge im Präpariersaal zu Respekt vor den Toten und Ehrfurcht vor dem Tod. Was sollten die Badener Ihrer Meinung nach noch lernen? Ich werde mich als Bayer hüten, die Badener zu belehren, wo sich jetzt endlich einer der ihren vom ehe- maligen Kommunisten zum ersten Grünen Ministerpräsidenten, gut katholisch, gemausert hat. Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: „Typisch Stu- dent“ war zu meiner Uni-Zeit … … exzellenter Badischer und Elsässer Wein, Weib, viel politischer, meist disharmonischer Gesang und, so denn Zeit blieb, eifriges Studieren. Dr. Reinhard Erös (64) studierte nach vier Jahren als Fallschirmjäger- Offizier ab 1971 in Freiburg. Als Militärarzt der Gebirgsjäger ließ er sich 1986 für vier Jahre unbezahlt beurlauben und arbeitete als „Bar- fußarzt“ im Kriegsgebiet Afghanis- tan. 2002 verließ der Dozent an der Generalstabsakademie vorzeitig die Armee und gründete die „Kinderhilfe Afghanistan“. Seither verbringt er jeweils die Hälfte des Jahres in den Bergdörfern Ostafghanistans, wo er Schulen für mehr als 50.000 Kinder errichtet hat, Waisenhäuser und Krankenstationen baut und betreibt – finanziert ausschließlich mit privaten Spenden. Derzeit entsteht die erste von ihm gegründete Universität in einer ehemaligen Hochburg der Taliban. Abgefragt! Sag mir, wie du heißt, und ich sag dir, wer du bist: Meistens ist dieser Spruch Unsinn. Aber bei manchen Menschen scheinen Name und Beruf tatsächlich aufeinander abgestimmt zu sein. In einer Serie erzählen Ange- hörige der Universität Anekdoten, die sie ihrem Namen verdanken. Welcher Stoff, der in Orangenschalen steckt, gehört zur Gruppe der Terpene? Abgesahnt! „Seit meinem Studium der Geologie ist mir der Bezug zu meinem Familien- namen bewusst. Der Name Stein leitet sich über den Begriff Felsformation ab und lässt sich zum Teil auf Wohnstät- tennamen zurückführen. Meine Vor- fahren stammen aus dem kleinen Ort Kamenz im ehemaligen Schlesien, was wohl im Slawischen eben so viel wie Stein oder Fels bedeutet. Beim Einführungsseminar in das Studium Geologie-Paläontologie an der Universität Göttingen stellten wir Erstsemester uns kurz mit Namen vor. Darauf antwortete mir der damalige Institutsleiter: „Nomen est Omen, mit diesem Namen gibt es gar kein ande- res Studium als das der Geologie.“ Das Fach Geologie war zur damali- gen Zeit in der Öffentlichkeit nicht sehr bekannt. Deshalb wurde die Antwort zur Frage, was ich studiere, häufig mit einem erstaunten Blick quittiert, denn statt Geologie wurde nicht selten Theo- logie verstanden. Übrigens, die Buchsta- ben USC auf dem T-Shirt stehen nicht für den Universitäts-Sportclub der Uni Freiburg, sondern für die University of Southern California in Los Angeles/USA, an der ich 1993/94 Gastdozent war.“ Abgefahren! Abgelästert! Heilig ist die Mittagspause von Eva Opitz Mahlzeit! Das gongartige Signal be- endet die Durststrecke in überhitzten Büroräumen, kappt endlose Telefon- gespräche mit Nervensägen sowie das ewige Sitzen auf ergonomischen Bürostühlen, die trotz aller techni- schen Finessen nicht zum Verweilen einladen. Es ist Mittagszeit. Mit einem leicht hingeworfenen „Ich bin dann mal in der Pause“ nimmt der Flucht- gedanke Gestalt an. Hoffnung auf Entspannung, Ruhe und Besinnung macht sich breit. Doch wohin in dieser kurzen halben Stunde? Übrig bleiben ein Vesper auf der Dachterrasse oder der Besuch in der nächsten Kantine. Ganz hinten an der Seite ist noch ein Tisch frei, sogar mit Blick ins Grüne. „Sind Sie nicht die Frau Grattebeck?“ beendet eine hohe Stimme die kurze Ruhepause. „Wir kennen uns doch, sind uns im Workshop begegnet“, fährt die Stim- me fort. Schnell wird klar: Das war nur die Einleitung zu einem längeren, durch keinerlei Pausen unterbroche- nen Beitrag zu einem sehr persön- lichen Thema, das Frau Grattebeck noch nie interessiert hat und auch nie interessieren wird. Einen Tisch weiter sitzen Kolleginnen und Kolle- gen zusammen, die munter drauflos reden, ohne sich zu vergewissern, ob der Nachbar mithört. Dessen Gesicht drückt dermaßen deutlich zur Schau gestellte Teilnahmslosigkeit aus, dass sein Interesse mit hoher Wahrschein- lichkeit anzunehmen ist. Dann doch lieber die Dachter- rasse zusammen mit Kollegen, die man schätzt und die gemeinsame Themen haben? Doch die Gruppe zieht nahezu magisch Interessenten an, die nur zu gerne unaufgefordert Anekdoten, Erlebnisse, Weisheiten und andere zerstörerische Elemen- te in die geheiligte Mittagspause einbringen und die ehemals ange- nehme Runde sprengen. Besondere Sprengkraft hat es, wenn die Chefin oder der Chef auftaucht. Bitte nicht neben mich, zuckt es manchem durch den Kopf. Nicht, weil der Chef möglicherweise ein Scheusal ist, sondern weil die Entspannung dann endgültig zum Teufel ist. Die Terras- se wird zum Büro, die Mittagspause zum Termin. Dr. Eckardt Stein, Institut für Geowissenschaften Mit dreigeteilten Augen sieht man besser, ließe sich der Werbespruch eines Fernsehsenders abwandeln. Vor allem, wenn man sich wie der Fangschreckenkrebs in Felsgängen und Steinlandschaften bewegt. Die großen Stielaugen orientieren sich im Becken eines Zoogeschäfts im Live-Experiment mit Wissenschaftlern des Instituts für Mikrosystem- technik. Sie demonstrieren wie eine einzigartige Optik den Krebs beim Beutefang unterstützt. Vergleichbar einer Sonnenbrille filtern seine Augen das Licht je nach Bedarf. Abgelichtet! Foto: seeger a) Citroën b) Limonén c) Zitronin d) Lemoncello Gewinnen Sie eine Eintrittskarte in den Europapark Rust, einen Einkaufsgutschein für das Geschäft Real und einen Gutschein für die Hausbrauerei Feierling. Schicken Sie Ihre Antwort an unileben@pr.uni-freiburg.de Einsendeschluss ist der 12.10.2012.

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