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uni'leben 04-2012

MBE Freiburg Danny Parisé Stefanie Parisé Lehener Straße 9 79106 Freiburg Wir ziehen um! Ab dem 01.10.12 finden Sie uns in der Engesserstraße 4a 79108 Freiburg Tel. 0761 21175820 info@mbe-freiburg.de Öffnungszeiten: Mo - Fr 9 - 18:00 h Grafik+Druck, Mailings Versand, Verpackung Unverbindliches Angebot: Kundenanschreiben mit persönlicher Ansprache.  SW-Druck A4, 80g, einseitig  falzen, kuvertieren  DIN Lang Kuvert mit Fenster  portooptimierte Postaufgabe 1000 Stück 149,00 € zzgl. 19% MwSt. & Porto Sicher. > Pünktlich. > Weltweit EXPRESS ABHOLUNG MO-FR bis 17:30 Uhr EXPRESS ANNAHME MO-FR bis 18:00 Uhr SERVICE OHNE ENDE Wir holen ab, packen ein, kümmern uns um Versandformulare und Ver- sicherungen, beraten bei Zollfragen, überwachen den Versand und senden Ihnen den Zustellnachweis. 04 2012 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 4 von Eva Opitz Alle wollen weg vom teuren Erdöl und anderen fossilen Energieträ- gern. Aber nur wenige forschen effek- tiv und zeigen Lösungen auf, die nicht mit neuen Nachteilen einhergehen, wie sie etwa der Einsatz von Lebensmitteln verursacht. So zum Beispiel die Wis- senschaftlerinnen und Wissenschaft- ler vom Institut für Makromolekulare Chemie und vom Freiburger Material- forschungszentrum (FMF) der Albert- Ludwigs-Universität. Unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf Mülhaupt suchten die Chemikerinnen und Chemiker nach neuen, biobasierten Rohstoffen, die an- stelle von Erdöl als alternative Rohstoff- quelle dienen könnten, nicht in Konkur- renz zu Lebensmitteln stehen und keine toxischen Zwischenprodukte verursa- chen. Und sie wurden fündig bei der Substanzklasse der Terpene, die von Vitaminen und Duftstoffen bis zum Na- turkautschuk reichen. Wer im Sommer durch einen Fichtenwald geht, kennt den intensiven Duft, den die Nadeln im Sonnenlicht verströmen. Verantwortlich dafür sind Terpene, die bei hohen Temperaturen gas- förmig werden. Dass sich die Wissenschaftler für ihre Versuche dann doch nicht für Fichtennadeln als Naturstoffe entschieden haben, lag an einer verlockenden Alternative. Als Abfallstoff, der nicht in Kon- kurrenz zu Lebensmitteln tritt, boten sich Orangenschalen an. Sie haben einen hohen Anteil an Limonén, das zu den Terpenen gehört und genau wie die Terpene der Fichtennadeln für Chemiker viele Vorteile aufweist: In der Reaktion mit Sauerstoff ist das Limonéndioxid eine energiereiche Ver- bindung, die in hohem Maße Kohlen- stoffdioxid (CO2 ) bindet, das sie direkt aus der Luft aufnimmt. Limonén kann bis zur Hälfte seines Eigengewichts CO2 und Sauerstoff aufnehmen. „Wir haben nachwachsendes Material, das mithilfe der Fotosynthese aus CO2 her- gestellt wird und zudem noch CO2 und Sauerstoff aufnimmt“, sagt Mülhaupt. Das ist sehr effizient, weil wenig Ener- gie verbraucht wird und keine fossilen Rohstoffe eingesetzt werden, die Koh- lenstoffdioxid freisetzen. Dass aus einem Fermenter mit Orangenschalen keine große industri- elle Raffinerie wird und Limonén auch kein Ersatzstoff für die Kunststoffher- stellung im großen Maßstab ist, wissen die Chemiker. „So viel Orangensaft kann niemand trinken“, sagt Mülhaupt, „es kann sich nur um eine Ergänzung handeln, die allerdings für einen ext- rem günstigen Kohlenstofffußabdruck sorgt.“ Was so viel heißt wie wenig Belastung durch eine negative CO2 - Bilanz. Als Komponente in Polyuretha- nen, mit denen Schäume in Matratzen, Kunststoffe, Stoßfänger, Kunstharz oder Lacke hergestellt werden, kann Limonén giftige Stoffe wie Isocyanate ersetzen, die in Reaktionen umweltzer- störendes Chlor freisetzen. Außerdem wird giftiges Phosgen bei der Herstellung gängiger Zwischen- produkte für Polyurethane eingesetzt. „Das alles können wir ersetzen durch eine Verbindung, die kein aggressi- ves Chlor verwendet, nicht auf Erdöl basiert, keine giftigen Vorstufen hat und unproblematische Komponenten hervorbringt“, sagt der Chemiker. „Da- rüber hinaus ist der terpenbasierte Na- turstoff preislich attraktiv, zum Beispiel für Lackanwendungen, da er bestän- dig gegenüber Lösungsmitteln ist.“ Die Industrie ist auf der Suche nach neuen Materialien mit geringem Kohlenstoff- fußabdruck, um die Belastung fürs Klima zu reduzieren. Die Gewissheit, dass die erforschte Verbindung über eventuelle Nischenanwendungen hin- aus ein großes Entwicklungspotenzial hat, regt die Fantasie der Chemiker weiter an. forschen In der Leitung der Universität Frei- burg hat ein Wechsel stattgefunden. An die Stelle des bisherigen Prorek- tors für Forschung‚ Soziologiepro- fessor Hermann Schwengel, tritt der Zellbiologie Prof. Dr. Gunther Neuhaus (58). Der Senat bestätigte in seiner Sit- zung Ende Juli die einstimmige Wahl der Universitätsräte. Neuhaus über- nimmt das Amt als zweiter hauptamtli- cher Prorektor im Rektorat. Der in Linz/ Österreich geborene Neuhaus hat seit 1995 eine Professur für Zellbiologie an der Universität Freiburg. Von 1998 bis 2011 war er Direktor am Zentrum für Angewandte Biowissenschaften der Universität Freiburg. Als Prorektor für Forschung ist er damit betraut, das Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) neu auszurichten. Prof. Dr. Gunther Neuhaus neuer Prorektor für Forschung DerWeg von der Orangenschale zum Kunststoff Chemiker der Universität Freiburg sind auf der Suche nach alternativen Rohstoffquellen Gunther Neuhaus Foto: Bamberger › Mittagstisch mit Salatbuffet › Gartenwirtschaft Kantinenstraße 12 | 79106 Freiburg | 0761.76 66 68 81 | info@die-kantina.de › Sonntag Frühstücksbuffet › Kaminzimmer (bis 40 Personen) www.die-kantina.de Frisch aufgemacht für Anhänger guter Volks-Wirtschaft Wassernutzung, ein Konfliktfeld der Zukunft: Ein Forschungsteam ermittelt, ab wann Trockenheit für Agrarbetriebe zur Bedrohung wird. Benimmunterricht für die Fuß- gängerzone: Wie Roboter lernen, sich selbständig und sozial in der Freiburger Innenstadt zu bewegen. Plötzlich auftretende Krämpfe, scheinbar ohne Ursache: Eine Wissenschaftlerin am Freiburger Neurozentrum erforscht die Gründe für epileptische Anfälle. Lesen Sie auf Surprising Science: www.surprising-science.de Wenn ein Artikel von uni'leben Sie besonders beschäftigt hat, wenn Sie sich gefreut oder geärgert haben: Das Redaktionsteam freut sich über Ihre Meinung, Kritik und Anregungen. Die Redaktion behält sich vor, Ihre Zuschrift gegebenenfalls in gekürzter Form als Leserbrief zu veröffentlichen. unileben@pr.uni-freiburg.de Schreiben Sieʼs uns. Ihre Meinung ist gefragt! Prof. Dr. Rolf Mülhaupt In diesen Abfallschalen verbergen sich Stoffe mit einem geringen Kohlenstofffußabdruck.

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