Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

uni'leben 03-2013

03 2013 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 12 Tausende von Schließfächern bie- ten den Studierenden der Universi- tät Freiburg Stauraum. Die Spinde beherbergen Bücher, Wasserfla- schen, Schokoladenriegel, Pullover und Laptops. Rimma Gerenstein hat Schließfach Nummer 34795 gefragt, wie die Zusammenarbeit zwischen Schrank und Mensch läuft. uni’leben: Guten Tag, Schließfach 34795. Schließfach 34795: Sie sind zu spät. Entschuldigung, ich habe Sie un- ter den vielen Nummern nicht gleich erkannt. Ich wünschte, das würde meinem Studentenmensch auch passieren. Er schleppt ständig halbgegessene Piz- zastücke an und vergisst, sie wieder mitzunehmen. Was müssen Sie außerdem für ihn aufbewahren? Leere Flaschen, Kabelknäuel, Han- dys, die pausenlos piepsen. Vor dreißig, vierzig Jahren war das noch anders. Da hatten wir alle eine Thermoskanne mit grünem Tee, bunte Strickwolle und ein bisschen Haschisch deponiert – warm, weich und entspannt. So lange sind Sie schon im Dienst? Das sieht man Ihnen gar nicht an. Danke. Ich habe gute Gene: Titan und Acryllack. Was haben Sie in Ihren Jahrzehn- ten an der Universität erlebt? Ich will ja nicht aus dem Schließkäst- chen plaudern, aber eine mexikani- sche Telenovela ist nichts im Vergleich zu den Freiburger Liebeskranken und Leidenstollen: Beziehungsdramen zwischen Dozierenden und Studieren- den, Intrigen unter Professoren und fast täglich eine panische Odyssee der verlorenen Schlüssel. In einigen Wochen ist das Se- mester vorbei, die Schließfächer bekommen neue Besitzer. Wen wün- schen Sie sich? Ein Masterstudent wäre prima. Die ganzen Einführungswerke sind rich- tige Brocken, das ist auf Dauer nicht gut für meine Form. Mit den höheren Semestern kommen übrigens auch die spannenderen Bücher. Ich erinne- re mich an ein Seminar über Goethes erotische Lyrik – davon hatte die gan- ze Etage was. Abgehört! Abgesahnt! versum Alumni antworten: Dr. Michael Albrecht Wo haben Sie in Freiburg am liebsten gelernt, getanzt und gegessen? Gelernt habe ich am liebsten im „Aquarium“ im Kollegiengebäude (KG) III. Im Vergleich zu den dunk- len Hörsälen im KG II gab es dort genügend Tageslicht, und man hatte zudem einen guten Blick auf den Campus. Getanzt haben wir montags zu Schlagern im „Subway“, dienstags bei der Studentenparty im „AGAR“, mittwochs im „Sound“ und donners- tags im „Le Caveau“. Noch lieber als auf der Tanzfläche stand ich aber hinter dem DJ-Pult und habe selbst aufgelegt. Gegessen habe ich in den zahlreichen Lokalen an der Eschholzstraße zwischen „Paradies“ und „Brasil“ – aber auch gerne im „Schlappen“. Welche Erkenntnis aus Ihrer Studienzeit hat Sie nachhaltig geprägt? Dass Mitstudierende, die regelmäßig den Vorlesungen beigewohnt und perfekte Mitschriebe hatten, in den Klausuren dann nicht immer die bes- ten Noten hatten. Aber auch, dass das Studium zwar eine gute Grundla- ge für das Berufsleben ist, man sich aber viele für die tägliche Arbeit not- wendigen Fähigkeiten erst im Beruf aneignet. Welchen Rat würden Sie Studierenden geben? Die Studierenden sollten sich wäh- rend des Studiums Zeit für Berufs- praktika oder Praxissemester nehmen. Das Praxiswissen erleich- tert den späteren Berufseinstieg. Was ist schade daran, kein Student mehr zu sein? Heute fehlt mir meistens die Mög- lichkeit, meinen Tagesablauf nach persönlichen Wünschen zu gestalten und einzuteilen – eine Freiheit, die ich als Student sehr genossen habe. Was sollten die Badener Ihrer Meinung nach noch lernen? Dass sie sich nicht von irgendwel- chen Werbefuzzis aus Stuttgart einreden lassen, sie könnten eben- falls kein Hochdeutsch. „Typisch Student“ war zu meiner Zeit … … sich mit dem Mini-Max-Prinzip bis zum Examen durchzukämpfen. Dr. Michael Albrecht arbeitet in der Steuerabteilung der Ernst & Young GmbH in Freiburg und ist geschäfts- führender Gesellschafter der me- diasuxXess GmbH. Er studierte in Freiburg Volkswirtschaftslehre und wurde anschließend am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre promoviert. Im Rahmen der Seminar- reihen am Gründerkolleg des Zen- trums für Schlüsselqualifikationen der Universität Freiburg gibt er seine Erfahrungen in Projektmanagement und Projektsteuerung an Unterneh- mensgründerinnen und Unterneh- mensgründer weiter. Albrecht lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern im Dreisamtal. Abgefragt! FOTO:PRIVAT Woran erkennt man, dass in einem Gewässer Blaualgen sind? Abgelästert! Flirten für Feiglinge von Nicolas Scherger In der Freiburger Innenstadt ent- steht derzeit eine neue Universitäts- bibliothek (UB), damit die Studieren- den künftig besser anbändeln können. Lieben statt lernen – diese Sicht legt zumindest ein Internetportal namens „Bibflirt“ nahe. Flirten in Freiburg funk- tioniert demnach so: Studierende beobachten in der Bibliothek andere junge Menschen männlichen, weibli- chen oder sonstigen Geschlechts, wie diese romantisch zwischen den Bü- cherregalen flanieren, lasziv die Hand zu den Lippen führen und mit feuchten Fingern Seiten umblättern oder ihre Lernmaterialien wollüstig mit Post-its vollkleben. Zumindest in den alten UBs ist es nicht dabei geblieben. Wer nicht weiß, wozu in dem inzwischen abge- rissenen Bau die kleinen, fünfeckigen Arbeitskabinen dienten, hat offenbar etwas verpasst. Und selbstverständ- lich sind es nicht die Büchersignaturen, die in der Bibliothek im Kollegienge- bäude IV – ebenfalls eine frühere UB – namensgebend für den F-Raum waren. Erfolg der Konterrevolutionäre Allerdings beweist die Existenz des Internetportals „Bibflirt“, dass sich das Verhalten der Studierenden geändert hat: Den jungen Liebeshungrigen fehlt der Mumm. Sie wagen allerhöchstens noch ein paar verschämte Seitenblicke auf ihre Kommilitoninnen und Kommili- tonen, um anschließend daheim einen anonymen „Bibflirt“-Beitrag zu verfas- sen und das Objekt der Begierde um Kontaktaufnahme zu bitten. Erfolgreich sind sie aber nur, wenn der, die oder das Schwarm das Portal ebenfalls an- klickt – um zu überprüfen, wie gut der eigene, zurückhaltend inszenierte Auf- tritt in der Bibliothek angekommen ist. So viel Schüchternheit und Prüderie – was für ein Erfolg der konterrevolu- tionären Architektinnen und Architek- ten des UB-Vorgängerbaus, der gegen Ende der wilden 1970er Jahre eröffnet wurde. Fensterlose Räume, grauer Tep- pich und Asbest entmutigten die Stu- dierenden und ließen ihren Flirttrieb verkümmern. Da halfen auf Dauer noch nicht mal die Kabinen. Glücklicherweise denken die neuen Verantwortlichen nun wieder um. Ein Diamant aus Stahl und Glas, der im Inneren sowohl Zonen der Kommuni- kation als auch Zonen der Konzentra- tion – worauf auch immer – vorsieht: Vielleicht verhilft das Raumkonzept der neuen UB den Studierenden wieder zu etwas mehr Mut und Selbstsicherheit. Und dann ist es mit der digitalen Flirt- Revolution, die eine stadtbekannte regi- onale Tageszeitung schon mal ausgeru- fen hat, hoffentlich bald wieder vorbei. Alles im Griff: Ausgestattet mit Laborkitteln und Schutzbrillen mischen die Kinder Rotkohlsaft mit Zitronensaft, Essig, Seife oder Ätznatron und lernen, dass Rotkohlsaft nicht immer nur rot ist. Beim Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter-Kind-Tag an der Universität Freiburg haben Kinder im April 2013 in den Arbeitsalltag ihrer Eltern hineingeschnuppert – ob im Botanischen Garten oder im Farb- und Säurelabor des Instituts für Mikrosystemtechnik. Abgelichtet! FOTO: THOMAS KUNZ a) Das Wasser ist blau und klar b) Das Wasser ist grünlich, mit flockigen weißlichen Gebilden c) Die Wasseroberfläche ist grün gefärbt mit rötlichen Flocken d) Das Wasser ist dickflüssig und braun Gewinnen Sie eine Kanutour mit Wildsport Tours – Kanu Südwest für zwei Personen, einen Gutschein im Wert von 20 Euro für das josfritz- café oder die jos fritz Buchhand- lung und zwei Eintrittskarten für das Badeparadies Schwarzwald. Schicken Sie Ihre Antwort an unileben@pr.uni-freiburg.de Einsendeschluss ist der 23.08.2013. von Rimma Gerenstein FOTO:BASCHIBENDER

Pages