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uni'leben 03-2014

03 2014 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 12 versum Wo haben Sie in Freiburg am liebsten gelernt, getanzt und gegessen? Im Collegium Borromaeum an der Schoferstraße, an der Theologi- schen Fakultät der Universität und bei Schulpraktika. Als Studenten waren wir gerne in der Wolfshöhle, dort gab es die Studentenschnitzel (große Scheibe Brot mit Soße). Außerdem oben im Kaufhaus Hertie (Schinken mit Ei), auf dem Münster- platz (Münsterwurst), im Bierhäusle in Lehen, im Hirschen in Lehen und im Kolpinghaus. Welche Erkenntnis aus Ihrer Studienzeit hat Sie nachhaltig geprägt? Man kommt aus dem Lernen nicht heraus. Es war toll, in der Studen- tenzeit viele Kommilitoninnen und Kommilitonen kennenzulernen. Studienkurs und Weihekurs halten ein ganzes Leben lang, was die Zusammengehörigkeit betrifft. Welchen Rat würden Sie Studierenden geben? Höre nie auf anzufangen, fange nie an aufzuhören, lebenslang zu lernen. Es ist wichtig, jeden Tag wieder neu interessiert zu sein am Leben, an der Gesellschaft, an der Politik, an der Religion und nicht nur interessiert zu sein als Zuschauerin oder Zuschauer, sondern sich selbst einzusetzen, mitzugestalten, aktiv zu sein. Was ist schade daran, kein Student mehr zu sein? Man ist nicht mehr so frei und ungezwungen wie in der Studenten- zeit, die Welt steht nicht mehr so offen. Dafür ist man in einem Beruf, der Freude bereitet und der durch seinen Inhalt und seine Botschaft vielen Menschen helfen kann. „Typisch Student“ war zu meiner Zeit … Flexibilität, Unbekümmertheit, Aufgeschlossenheit, Wissbegierde, keine Berührungsängste, die tolle Erfahrung, eine so schöne Stadt wie Freiburg kennenzulernen. Wolfgang Gaber, geboren am 9. Mai 1948 in Heidelberg, war von 1966 bis 1973 Student der Theologie und der Philosophie in Freiburg und Würzburg. Er arbeitete als Kaplan in Kippenheim, Bühl, Freiburg- Herdern und später als Pfarrer in Landwasser, Hochdorf und Benz- hausen. Dann war er Dekan in Schwetzingen, Dekanat Wiesloch. Seit 2011 ist er wieder in Freiburg als Dompfarrer am Münster, Stadt- dekan und Vorsitzender der Gesamt- kirchengemeinde. Seine Hobbys sind Orgelspielen und Städtereisen. Abgefragt! Ein Riese geht auf Reisen: Die größte Statue der Archäologischen Sammlung ist vom Kollegiengebäude I in den Herderbau an der Tennenbacher Straße umgezogen. Der nackte junge Mann, auch als Kouros bezeichnet, steht nun im überdachten Innenhof des Gebäudes neben dem Eingang zur Archäologischen Sammlung. Die Statue ist ein Kunststoffabguss des Marmororiginals, das aus dem sechsten Jahrhundert vor Christus stammt. Sie ist fünf Meter groß und wiegt 250 Kilogramm. Zwei Pferde zogen den Koloss auf einem Wagen durch die Freiburger Innenstadt. Abgelichtet! FOTO: PATRICK SEEGER Nicht jede Rakete, die in ein Kinder- zimmer kracht, kommt in böser Absicht – zumindest nicht in Niedersachsen: Dort haben studentische Bastlerinnen und Bastler ein 1,60 Meter langes und acht Kilogramm leichtes Geschoss zusam- mengeschustert, das sich leider nicht an die zuvor gründlich berechnete Flugbahn halten wollte. Wie der Nord- deutsche Rundfunk berichtet, sollte die so genannte Höhenforschungsrakete von einem Modellflugplatz senkrecht bis zu 1.000 Meter hoch aufsteigen und dann in einem Umkreis von 800 Metern langsam per Fallschirm zu Boden sinken. Stattdessen raste sie in ein zwei Kilometer entferntes Dorf und schlug in ein Einfamilienhaus ein: durch das Dach, knapp über dem Wickeltisch durch die Wand, genau in den Stromkasten. Volltreffer. Damit keine Missverständnisse auf- kommen: Selbstverständlich waren ausschließlich Profis am Werk. Die Konstrukteurinnen und Konstrukteure sind Mitglieder einer wissenschaftlich- studentischen Vereinigung an einer re- nommierten Technischen Universität. Sie gelten als zukünftige Elite der nationalen Luft- und Raumfahrtforschung. Der Flug war von einer strengen und fachkundi- gen Aufsichtsbehörde genehmigt. Seit 15 Jahren gebe es den Verein, noch nie sei es zu einem Unfall gekommen, be- richtet die Universität. Auch nicht mit die- ser Experimentalrakete, die zuvor schon zweimal erfolgreich getestet worden sei. Unklar bleibt, was genau diesmal schief- gegangen ist. Aber so läuft das mit Ver- such und Irrtum, und aus dem kleinen Missgeschick ergibt sich prompt eine neue Forschungsfrage. Ist doch prima. Außerdem ist im Grunde gar nichts passiert. Die Bewohnerinnen und Be- wohner waren bei dem An-, Entschul- digung: Einschlag nicht zu Hause, das winzig kleine Loch in der Wand ist ge- stopft, eine Versicherung hat die Re- paratur bezahlt, und der Präsident der Universität hat sich höchstpersönlich mit einer Nachricht und einem Blumen- strauß entschuldigt. Nachricht und Blu- menstrauß! Liebe Leute, das ist doch mal was, die vereinigten Wutbürgerin- nen und Wutbürger dieses Landes sol- len sich jetzt bitteschön nicht wieder künstlich aufregen. Stutzig macht nur, dass die Bastler selbst offenbar düste- re Vorahnungen hatten. Anders ist je- denfalls nicht zu erklären, warum sie ihr Geschoss ausgerechnet auf den Namen „Mephisto“ getauft haben. Abgelästert! von Nicolas Scherger Kleiner Irrtum, großer Blumenstrauß Abgesahnt! Womit hängt das Viktimisierungsrisiko in erster Linie zusammen? a) Mit sozialen Merkmalen b) Mit individuellen Verhaltens- weisen c) Mit kollektiven Maßnahmen d) Mit globaler Erwärmung Gewinnen Sie zwei Eintrittskarten zu einem Stück des Wallgraben- theaters Freiburg, einen Gutschein im Wert von 20 Euro des Studieren- denwerks Freiburg-Schwarzwald sowie einen Gutschein über 20 Euro für die Buchhandlung Walthari. FOTO:FOTOSTUDIOGERKEWITZ Alumni antworten: Wolfgang Gaber Schicken Sie Ihre Antwort an unileben@pr.uni-freiburg.de Einsendeschluss ist der 26.09.2014. Abgehört! von Nicolas Scherger FOTO: ALLGEMEINER HOCHSCHULSPORT Jedes Jahr kicken Freiburger Studierende in der Uni-Liga um den Rektorpokal. Dieser hat einen pro- minenten Verwandten, wie Nicolas Scherger herausgefunden hat. uni’leben: Guten Tag, Rektorpokal. Sie sehen glänzend aus. Rektorpokal: Danke! Ein Spiegelbild der Leistungen in unserer Liga. Warum fragen Sie das? Sehr höflich, aber waren Sie in letzter Zeit nicht ein wenig neidisch? Nein, warum? Die halbe Welt interessierte sich für den FIFA-WM-Pokal… Ach so, mein berühmter Cousin. Der ist nicht zu beneiden. Das müssen Sie erklären. Ich bin ein aufgeklärter, politisch kor- rekter Intellektueller. Mit all diesen Na- tionalismen bei der Weltmeisterschaft kann ich nichts anfangen. Ein flag- genschwenkendes, emotional aufgelade- nes und unterschwellig aggressives Publikum, dazu Spieler, die während der Hymne ihres Landes heulen und mitgrölen, ohne einen Ton zu treffen… furchtbar. Ihrem Cousin macht das nichts aus? Unter uns: Der Goldprotz ist ziemlich hohl. Aber für den Fußball-Weltverband ist er genau der Richtige. Und in der Uni-Liga ist alles anders. Sicher. Keine Korruptionsaffären bei der Turniervergabe, keine sinnlosen Stadionbauprojekte, bei denen Men- schen umkommen, keine überheblichen Stars mit schönen Frisuren. Dafür spielt die „Volksfront von Judäa“ gegen „Be- ckenbauer sucht Frau“. Das ist Fußball. Haben Sie ein Lieblingsteam? Nein, die Besten sollen ge- winnen. Aber nur, wenn sie fair sind. Fouls und Schwalben gehen gar nicht. Wenn ein Spie- ler sich dazu hinreißen lässt, dann sage ich ihm schon mal: Du, ich will jetzt echt keinen Stress ma- chen und bestimmt nicht deine Ge- fühle verletzen oder so, aber das gera- de eben war voll nicht in Ordnung, und es wäre ganz toll von dir, wenn du das künftig bleiben lassen würdest. Sie sind also Pädagoge. Ich habe eine Vorbildfunktion. Die Spielerinnen und Spieler schau- en zu mir auf, sie wollen mich gewinnen. Damit sie Sie in den Himmel heben können. Ja, das will ich ihnen nicht verwehren. Aber eigentlich bin ich nicht schwindelfrei.

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