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uni'leben 02-2012

02 2012 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 6 von Natascha Thoma-Widmann Ein Hornsignal ertönt, eine Detona- tion, der Boden vibriert. Im Hugen- waldtunnel, den normalerweise täglich Tausende von Fahrzeugen passieren, die zwischen dem Elztal und Freiburg unterwegs sind, wird es für einen Mo- ment gespenstisch ruhig. Kurz darauf ist der Spuk vorbei, die Ampel vor dem Tunnel schaltet auf Grün, Sekunden später rollt der Verkehr wieder. Spren- gungen für den Bau eines Rettungs- stollens parallel zur Tunnelröhre ma- chen es notwendig, den Straßentunnel täglich mehrmals für wenige Minuten zu sperren. Vor Ort sind Forscherinnen und Forscher des Instituts für Mikrosys- temtechnik (IMTEK) der Technischen Fakultät. Ihre Messungen während der Sprengarbeiten in Waldkirch tragen dazu bei, Sensoren für ein neuartiges Sicherheitssystem zu verbessern. Es soll bei Unfällen, Terroranschlägen oder Erdbeben helfen, Menschenleben zu retten. Wie kann ein Gebäude stabi- ler gebaut werden, um einer Explosion standzuhalten? Welche Teile können Rettungskräfte noch gefahrlos bege- hen, wenn es einzustürzen droht? Auf solche Fragen will das Projekt AISIS Antworten geben. Die Abkürzung steht für Automatisierte Informationsgewin- nung und Schutz kritischer Infrastruk- tur im Katastrophenfall und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Digitales Lagebild im mobilen Labor Nach der Detonation beginnt für den Informatiker und Ingenieur Metin Erd der spannende Teil. Er hat vier runde silberne Sensoren an der Stelle der Tunnelwand angebracht, wo zunächst in Zwei-Meter-Schritten eine Verbin- dung vom neuen Rettungsstollen zum bisherigen Straßentunnel gesprengt wird. Die Sensoren wurden am IMTEK von Prof. Dr. Leonhard Reindl, Lehr- stuhl für Elektrische Mess- und Prüf- verfahren, und Prof. Dr. Peter Woias, Lehrstuhl für Konstruktion von Mik- rosystemen, in Zusammenarbeit mit dem Freiburger Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, entwickelt. Sie registrieren, wie stark die Wucht der Explosion ist, die auf das Mauerwerk wirkt. Innerhalb weniger Sekunden baut sich auf dem Monitor in dem mobilen Labor im Auto ein digitales Lagebild auf. Die Forscher sehen auf einen Blick, welche Sensoren die Spren- gung registriert haben. „Es ist für uns eine einmalige Gelegenheit, unsere Sensoren unter Livebedingungen zu testen“, sagt Metin Erd. „Dank dem Einverständnis des Regierungspräsi- diums Freiburg erhalten wir von den Tunnelbauern genaue Angaben, in welchem Abstand zum Mauerwerk die Sprengungen erfolgen. Wir kön- nen somit nachverfolgen, welche Än- derungen sich bei den Messungen zeigen, wenn der räumliche Abstand zwischen Sprengung und Sensoren sich verringert.“ „Eine Herausforderung liegt darin, die Sensoren so robust zu gestalten und zu programmieren, dass sie nach einer Explosion und vor ihrer eventuel- len Zerstörung, zum Beispiel bei einem großflächigen Einsturz eines Gebäu- des, in weniger als einer Sekunde alle Daten an ein Lagezentrum senden“, erklärt Reindl. Darüber hinaus dürfen nicht alle Sensoren gleichzeitig ihr Signal senden, sondern müssen ihre Informationen innerhalb dieser Sekunde leicht versetzt übertragen, damit sich die Funksignale nicht ge- genseitig stören. Weitere Tests, unter anderem im Eisenbahntunnel, sind in Vorbereitung. Dabei kommen Senso- ren zum Einsatz, die sich über einen Thermogenerator, magnetische Felder, elektromagnetische Wellen oder Vib- ration selbstständig mit Energie aus ihrer Umwelt versorgen. Das Fazit von Leonhard Reindl: „Wir freuen uns, mit unserer Forschung dazu beizutragen, dass der gefährliche Job von Einsatz- kräften im Katastrophenfall künftig etwas sicherer wird.“ Merkel gibt es überall forschen Explosionen auslösen, Sensoren testen Wissenschaftler des Instituts für Mikrosystemtechnik nutzen Sprengarbeiten am Hugenwaldtunnel in Waldkirch, um ein Sicherheitssystem zu verbessern Technik und Gehirn: Wie Biomikrotechnologen Epilepsie in Zellkulturen nachstellen Medienhype im 16. Jahrhundert: Wie Historiker die gesellschaft- liche Kommunikation über Krieg und Frieden entschlüsseln Ethische Richtlinien: Wie ein Freiburger Theologe die medizinische Manipulation des Sterbens bewertet Lesen Sie auf Surprising Science: www.surprising-science.de Knapp 12.000 Namen auf 365 Kar- ten: Der dritte Band des Deutschen Fa- miliennamenatlas (DFA) ist erschienen. Er beschäftigt sich mit der Bildung von Familiennamen. Die Karten dokumen- tieren etwa, dass unterschiedliche Verkleinerungsformen, zum Beispiel die Endungen -el, -lein oder -chen in Namen wie Merkel, Eberlein oder Schmidtchen, jeweils in scharf um- rissenen Gebieten vorkommen. Fa- miliennamen wie Schmidbauer oder Kochwagner, die aus zwei Berufsbe- zeichnungen zusammengesetzt sind, finden sich fast ausschließlich in Bay- ern. Bindestrich-Doppelnamen vom Typ Müller-Lüdenscheid beschränken sich noch weitgehend auf das Gebiet der alten Bundesländer, denn das Fa- milienrecht der DDR sah keine Doppel- namen vor. Der Atlas ist eine Koope- ration der Universitäten Freiburg und Mainz unter der Leitung des Freiburger Germanisten Prof. Dr. Konrad Kun- ze und der Mainzer Germanistin Prof. Dr. Damaris Nübling. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt seit 2005. In den kommenden drei Jahren sollen drei weitere Bände folgen, die sich mit der Bedeutung der Familiennamen befassen. Metin Erd (links) und Robert Tannhäuser verfolgen die Sprengung am Computer. Sensoren registrieren, was wann und wo mit wieviel Wucht gesprengt wurde. Spannende Perspektiven bei HÜTTINGER Elektronik g e n e r a t i n g c a r e e r s HÜTTINGER steht für Hightech-Lösungen! Flachbildschirme, Halbleiter, Solarzellen – Für die komplexen Herstellungsprozesse dieser Hightech-Produkte erzeugen HÜTTINGER Generatoren die notwendige Energie. Innovationen und Engagement von mehr als 600 motivierten Mitarbeitern sorgen dafür, dass dies auch weiterhin so bleibt. Kommen Sie zu Europas Markt- führer in Sachen Prozessstromversorgung! Hier finden Sie das passende Umfeld, um aus Ihren Ideen Innova- tionen für unsere Kunden zu entwickeln. Als weltweit aufgestelltes Unternehmen und Tochtergesellschaft der TRUMPF Gruppe bieten wir auch Raum für internationale Karrieren. 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