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uni'leben 05-2012

05 2012 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 2 70 Studierende aus zehn Nationen – vielseitig interessiert, weltoffen und mo- tiviert, sich mit komplexen Fragen zu befassen: Für den ersten Jahrgang des Bachelorstudiengangs Liberal Arts and Sciences (LAS) an der Universität Frei- burg hat das Studium begonnen. 190 Bewerbungen aus 16 Ländern, darunter Nepal, China, Sierra Leone, Kolumbi- en, Iran, Italien, Weißrussland und die USA, waren für den neuen Studiengang an der Albert-Ludwigs-Universität ein- gegangen. Der LAS-Studiengang ist das Kernstück des University College Freiburg, das in Zusammenarbeit mit Professorinnen und Professoren aus allen elf Fakultäten fächerübergreifen- de Studienangebote organisiert und Konzepte für forschungs- und prob- lemorientiertes Lernen entwickelt. Die Einrichtung ist Ende September 2012 vom Senat der Universität einstimmig beschlossen worden. Vortragsreihe zur Geschichte Freiburgs im Mittelalter Freiburg ist ein frühes Beispiel einer planmäßigen fürstlichen Stadtgrün- dung des Hochmittelalters. Noch heute zeugen zahlreiche Baudenkmäler wie das Münster, die Gerichtslaube, das Haus zum Walfisch oder die Bächle vom mittelalterlichen Freiburg. Grund genug sich mit dieser Blütezeit der Stadtgeschichte zu befassen. Die Vortragsreihe „Auf Jahr und Tag“ geht darauf ein. Namhafte Referentinnen und Referenten stellen in ihrem Vortrag einzelne für die Stadt bedeutende Ereignisse vor. Veranstalter sind unter der Federführung der Abteilung Landesgeschichte am Historischen Seminar der Universität Freiburg – unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Dendorfer– das Alemannische Institut, der Breisgau-Geschichtsverein Schau-ins-Land, der Landesverein Badische Heimat, der Münsterbauverein Freiburg und das Stadtarchiv Freiburg. Die zehn Vorträge finden, beginnend am 15. Oktober 2012, alle zwei Wochen montagabends, 19.00 Uhr, im Parlersaal des Müns- terbauvereins, Schoferstr. 4, in Freiburg statt. Der Eintritt ist frei. Firmenkontaktmesse feiert Jubiläum Studierende und Firmen in Kontakt bringen: Die Messe „heads&hands“ findet in diesem Jahr zum zehnten Mal statt – am Samstag, 17. November 2012, von 11 bis 16 Uhr in der Mensa Rempartstraße. Führende Unternehmen der Region präsentieren sich und stehen dem akademischen Nachwuchs für Karrierege- spräche zur Verfügung. Ziel ist es, den frühzeitigen Dialog zwischen Wirtschaft, Studierenden sowie Absolventinnen und Absolventen zu intensivieren, um den Berufseinstieg junger Akademikerinnen und Akademiker zu fördern. Mithilfe eines online angelegten Bewerbungsprofils können interessierte Kandidatinnen und Kandidaten ihre Wunscharbeitgeber schon in den Wochen vor der Veran- staltung auf sich aufmerksam machen und sich um feste Gesprächstermine bewerben. Kino im Wandel Der Akademische Filmclub an der Universität Freiburg veranstaltet vom 22. bis 25. November 2012 zur Feier seines 55-jährigen Bestehens ein Filmsymposium über die Zukunft des Kinos. Unter den Referentinnen und Referenten sind der Freiburger Medienwissenschaftler Dr. Franz Leithold und der Filmkritiker Rüdiger Suchsland. Sie beleuchten, wie Film- und Kinomacher in der Vergangenheit mit Umbrüchen wie der Einführung des Tonfilms umgegangen sind und wie die aktuelle digitale Wende mit der Abkehr vom klassischen Zelluloidfilm die Ästhetik von Filmen prägen wird. Beim Symposium sind außerdem die Protagonisten des Dokumentarfilms „Cinema Jenin“ zu Gast, die im Westjordanland ein Kino zur kulturellen Begegnungsstätte erweitert haben. Termine aktuell Die Freiburger Schule stärken Baden-Badener Unternehmergespräche stiften Lehrstuhl für die Wirtschaftswissenschaften der Albert-Ludwigs-Universität von Eva Opitz Krieger sorgt für Ordnung“, titelte ein Wirtschaftsmagazin aus der Region zur Nachricht der Universität über den neuen Wilfried-Guth-Stif- tungslehrstuhl. Die Überschrift gibt sehr verkürzt das Wesentliche wieder: Die Baden-Badener Unternehmerge- spräche e.V. (BBUG) haben der Wirt- schafts- und Verhaltenswissenschaft- lichen Fakultät einen Lehrstuhl für Ordnungspolitik gestiftet. Den Ruf an- genommen hat der Volkswirtschaftler Prof. Dr. Tim Krieger von der Univer- sität Paderborn. „Ich freue mich, dass wir mit Tim Krieger einen Hoffnungs- träger des Fachs, einen hervorragen- den jungen Wissenschaftler berufen konnten, der für die Zukunft steht“, sagte der Rektor der Universität, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer bei der feierlichen Übergabe der Profes- sur an die Fakultät. Ordnungspolitik spielt an der wirtschaftswissenschaftli- chen Fakultät der Albert-Ludwigs-Uni- versität Freiburg von jeher eine große Rolle. In der vom deutschen Öko- nomen Walter Eucken begründeten Tradition des Ordoliberalismus haben Generationen von Wissenschaftlerin- nen und Wissenschaftlern geforscht und gelehrt. Um diese Tradition zu stärken und weiterzuentwickeln, haben sich die Baden-Badener Unternehmer- gespräche e.V. als Stifter engagiert. „Wir sind der Auffassung, dass für die Forschung über die ordnungspoliti- schen Herausforderungen, vor denen wir derzeit in der Welt stehen, eini- ges getan werden muss“, sagte Dr. Karl-Ludwig Kley, Vorstandsvorsit- zender der BBUG. „Wir haben den ordnungspolitischen Kompass ver- loren.“ Freiburg mit seiner hervorra- genden volkswirtschaftlichen Traditi- on sei als exzellente Universität und historisches Zentrum des Ordolibe- ralismus ein idealer Platz, um durch Forschung und Lehre den Gedanken der Ordnungsökonomik gegenüber den stark angelsächsisch geprägten, mathematisch-formalistischen An- sätzen wieder mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Mit der Benennung des Lehrstuhls ehren die BBUG ihren ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Dr. Wilfried Guth (1919–2009), einen Neffen Ludwig Erhards, des zweiten deutschen Bundeskanzlers. Nach Zwischenstationen als Vorstand und Sprecher war Guth zuletzt Aufsichts- ratsvorsitzender der Deutschen Bank. Eine Glocke hat heftig geläutet Es brauchte zu Beginn nur jeman- den, der die Initiative ergriff. Der da- malige Universitätsratsvorsitzende, heutige Ehrensenator und Vorsitzende des Vorstandes und Stiftungsgeber der Neuen Universitätsstiftung Frei- burg (NUS), Dr. h.c. Dipl. Ing. Horst Weitzmann, ließ sich bei der Eröff- nung des Akademischen Jahres 2009 durch die Festrede des Historikers Prof. Dr. Volker Berghahn zur Wirt- schaftsgeschichte der Bundesrepublik mitreißen. „Da hat eine Glocke heftig geläutet, als er Ludwig Erhard und die Verbindung zur Freiburger Schule er- wähnte“, sagte Weitzmann. Er nutzte seine Funktion als Vorstandsvorsit- zender der Unternehmergespräche. „Ich war zusammen mit Freiburger Mitstreitern so erfolgreich, dass sich der Vorstand der BBUG schnell ent- schlossen hat, unseren Vorschlag eines ordoliberal ausgerichteten Stif- tungslehrstuhls aufzunehmen und der NUS zur Verfügung zu stellen.“ Die Wirtschaftswissenschaften als wis- senschaftliche Zuarbeiter und Gestal- tungspartner bekämen darüber hinaus mit der Verbindung zu Baden-Baden Zugriff auf ein hoch aktives Netzwerk, sagte der Unternehmer. Für den neu berufenen Volks- wirtschaftler Tim Krieger liegt der Schwerpunkt auf der Ordnung des Wettbewerbs von Unternehmen im in- ternationalen Rahmen. „Wie bekommt man eine länderübergreifende Wettbe- werbsordnung, lautet eine meiner Fra- gen“, sagte Krieger. Der Wettbewerb zwischen westlichen Marktwirtschaf- ten funktioniere relativ gut. Schwierig werde es, wenn andere Kulturkreise wie etwa China hinzukämen. „Da ha- ben wir plötzlich einen ganz anderen Mitspieler mit anderen Vorstellungen.“ Die einzelnen Länder müssten sich freiwillig koordinieren. „An diesem Punkt setzt die Forschung an.“ Ähn- liche Probleme ergäben sich durch einen fehlenden Ordnungsrahmen für eine gemeinsame europäische Wäh- rung, der jedem Land individuelles Handeln ermögliche. Für die Studierenden bedeutet der neue Lehrstuhl, dass in der Lehre neue Themen wie zum Beispiel „Ver- braucherpolitik“ oder „ökonomische Theorie des Rechts“ angeboten wer- den können. Forschung trifft Lehre, um einen Eindruck von Ordnung zu vermitteln. Karl-Ludwig Kley (2. von rechts) übergibt im Beisein von Ehrensenator Horst Weitzmann, Rektor Hans-Jochen Schiewer und Dekan Dieter K. Tscheulin (von links) die Urkunde an die Universität. Foto: Seeger www.aka-Filmclub.de Auf der international etablierten Rangliste der Jiaotong-Universität in Schanghai/China ist die Albert-Lud- wigs-Universität Freiburg in die Gruppe der weltweit 100 führenden Universitä- ten vorgestoßen. Aus Deutschland wa- ren in dem Ranking nur die Universität Heidelberg und die beiden Münchner Universitäten besser platziert. „Dies ist Ausdruck der hohen internationalen Reputation der Universität Freiburg in Forschung und Lehre“, sagt der Rektor, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schie- wer. Beim Academic Ranking of World Universities vergleicht die Jiaotong- Universität seit 2003 die Forschungs- erfolge von Universitäten. Sie wertet Veröffentlichungen in renommierten Fachzeitschriften aus und ermittelt, wie häufig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zitiert werden und wel- che bedeutenden Auszeichnungen wie zum Beispiel Nobelpreise Mitglieder der Universitäten erhalten haben. Auf diese Weise sollen Leistungen insbe- sondere in den Naturwissenschaften nach transparenten Kriterien beurteilt werden. Universität Freiburg unter den Top 100 Start für das neue University College www.ucf.uni-freiburg.de Dr. Nicholas Eschenbruch (links), Aka- demischer Geschäftsführer, begrüßt die Erstsemester des neuen Bachelor- studiengangs. www.freiburg-geschichte.de Tim Krieger Foto: privat www.headsandhands.de

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