Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

uni'leben 05-2013

05 2013 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 4 A von Anja Biehler Als Selbstständiger kann ich reali- sieren, was ich mir vorstelle. Es steckt eine große Befriedigung darin, etwas zu erschaffen, was vorher nicht da war und was auf den eigenen Ideen basiert“, sagt Dr. Björn Stapelfeldt. Er hat an der Universität Freiburg Sport, Politik und Geschichte studiert. Vor sechs Jahren hat er das „Radlabor“ gegründet, ein Dienstleistungsun- ternehmen, das Radfahrerinnen und Radfahrer mit Tests, Training und Radanpassungen erfolgreicher macht und den Fachhandel mit Vermes- sungstechnik und Verkaufskonzepten unterstützt. Heute beschäftigt er neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Idee für sein Unternehmen ent- wickelte Stapelfeldt während seiner Arbeit am Institut für Sport und Sport- wissenschaft der Universität Freiburg. Dort wurde er immer wieder gefragt, ob das Institut nicht auch für Sport- lerinnen und Sportler außerhalb der Universität Tests und Training anbie- ten könne. Prof. Dr. Albert Gollhofer, Direktor des Instituts, ermunterte Sta- pelfeldt, eine eigene Firma zu starten. Das Team vom Gründerbüro der Uni- versität Freiburg war für Stapelfeldt die passende Anlaufstelle. „Dort hat man mir das Gefühl gegeben, dass meine Idee kein Hirnfurz ist, und den Faden gleich weitergesponnen und mit Hilfsangeboten verwoben. Das war ermutigend und wichtig in diesem Sta- dium. Gerade am Anfang eines Grün- dungsprojektes ist man unsicher.“ Ideen aufspüren Seit 1999 berät und unterstützt das Gründerbüro Interessierte bei ihrem Vorhaben, sich selbstständig zu ma- chen oder ein Unternehmen zu grün- den. Bislang hat es mehr als 550 Vor- haben betreut. Von 162 Unternehmen, die gegründet wurden, sind derzeit noch 128 am Markt tätig. Doch noch gehen nur Wenige den Weg von der Universität in die Selbstständigkeit. Ein großes Potenzial schlummert in den Köpfen und Instituten – immerhin zählt die Universität 24.000 Studierende, 4.500 Wissenschaftlerinnen und Wis- senschaftler, darunter 300 Professorin- nen und Professoren. Ein Schatz, den die Universität sichtbar machen und heben will. Die Vision: Im Jahr 2020 soll die Hälfte der Universitätsange- hörigen für die Berufsoption Selbst- ständigkeit sensibilisiert sein und das Angebot des Gründerbüros kennen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich die Universität Freiburg am Wett- bewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie „EXIST- Gründungskultur – Die Gründerhoch- schule“ beteiligt und gewonnen. Sie erhält für drei Jahre 1,6 Millionen Euro und setzt damit ihre Strategie in die Praxis um. Der Artikel „Das ABC der Gründung“ erläutert das Programm: A wie Ausbildung in der Gründungs-Aka- demie, B wie Beratung im Gründerbüro und C wie Coaching (siehe unten). Erste Maßnahmen innerhalb der Säule „Gründungs-Akademie“ sind die neue Ringvorlesung „Entrepre- neurship“, der erstmals in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Ab- teilung Lehrentwicklung geschaffene Lehrentwicklungspreis „Instructional Development Award Entrepreneurship“ und die neue Website der Gründungs- Akademie. In diesem Semester startet die Ring- vorlesung „Entrepreneurship“ in der Biologie. Sie steht Hörerinnen und Hö- rern aller Fakultäten offen. Die Ring- vorlesung zeigt den Prozess einer Un- ternehmensgründung von der Idee bis zur Marktreife, begleitet von Berichten erfolgreicher Gründerinnen und Grün- der sowie Fachvorträgen über theore- tische Grundlagen. Die Ringvorlesung wandert im kommenden Semester in eine andere Fakultät weiter. Die Web- site der Gründungs-Akademie bietet eine Übersicht über die Lehr- und Lernangebote der Universität und informiert über alle Veranstaltungen und Termine des Gründerbüros. Moritz Kaufmann erarbeitet als Koordinator für Lehre und Weiterbildung weitere Seminare, die auf die einzelnen Fakul- täten zugeschnitten sind. Forschung mit Marktpotenzial Neu im Team der Säule „Coa- ching“ sind Dr. Heinrich Stülpna- gel und Niko Bausch. Stülpnagel arbeitet am Science Support Centre, in dem alle für Drittmittel zuständigen Abteilungen des Rektorats zusammen- gefasst sind, um die Anfragen der For- scherinnen und Forscher schnell und unkompliziert zu bearbeiten. Als Trans- fer-Coach begleitet er Wissenschaftler, die ihre Forschungsergebnisse in Form eines eigenen Unternehmens auf den Markt bringen wollen. Bausch arbeitet im Zentrum für Technologietransfer eng mit den Kolleginnen und Kollegen der Patentverwertung zusammen. Als Busi- ness Developer prüft er die Forschungs- ergebnisse und Patente der Institute auf ihre wirtschaftliche Verwertbarkeit und sorgt dafür, dass begonnene For- schungsprozesse als Ausgründungen weiterentwickelt werden. Um die Grün- dungsaktivitäten zu bündeln, will die Universität ein Gründungs- und Innova- tionszentrum bauen, das Innovationspo- tenziale sichtbar machen soll. Zu Semesterbeginn startet eine Umfrage unter zufällig ausgewähl- ten Studierenden, die erheben soll, wie unternehmerisches Denken und Handeln an der Universität vermittelt werden kann. Auf der Basis der Er- gebnisse wird ein Corporate Design entwickelt, das Gründungskultur über- all an der Universität sichtbar machen soll. An der Schnittstelle zwischen dem Gründerbüro und der Pressestel- le der Universität berichtet Dr. Anja Biehler über die Angebote und Veran- staltungen der Universität sowie über Gründungsprozesse und erfolgreiche Ausgründungen. Madlen Steinhäuser sorgt als Eventmanagerin dafür, dass Gründungskultur an der Universität erlebt wird. Los geht es am 5. Novem- ber 2013 mit dem Event „Ideen treffen Gründer“ (siehe unten). Die Universi- tät fragt Studierende, mit welchen Ide- en sie sich selbstständig machen oder ein eigenes Unternehmen gründen würden. Die besten Ideen entwickeln die Studierenden in einem Workshop des Gründerbüros weiter – und legen damit vielleicht den Grundstein für ein neues Unternehmen. Die Mitglieder im Gründungskultur-Team und ihre Aufgaben (von links): Gründungsberater für Geisteswissenschaftler Björn Stapelfeldt, Transfercoach Heinrich Stülpnagel, Redakteurin Anja Biehler, Eventmanagerin Madlen Steinhäuser, Projektleiter EXIST-Gründungskultur und Gründungsberater Thomas Maier, Planer des Innovationszentrums Uwe Ladenburger, Koordinator für Lehre und Weiterbildung Moritz Kaufmann, Office-Managerin Rodica Schmidinger, Projektmanagerin Julia Juhnke, Finanzmanagerin Barbara Nüssle, Business-Developer Niko Bausch und Projektleiterin EXIST- Gründungskultur und Gründungsberaterin Dorothea Bergmann. FOTO: PATRICK SEEGER www.gruendungsakademie. uni-freiburg.de aktuell Die SchatzheberDie Universität Freiburg entfaltet ihr Gründungspotenzial von Anja Biehler Dorothea Bergmann und Dr. Tho- mas Maier, die Leiter des Grün- derbüros, haben zusammen mit mehr als 60 Universitätsangehörigen aus Forschung, Lehre und Verwaltung sowie externen Fachberaterinnen und -beratern aus ihrem Netzwerk die Strategie „Windows for Entrepre- neurship“ entwickelt. Kernstück ist das „Freiburger Gründungs-ABC“, das auf drei Säulen basiert: A wie Ausbildung in der Gründungs-Akademie, B wie Beratung und Begleitung im Gründer- büro und C wie Coaching im Science Support Centre. Das gesamte Angebot richtet sich nicht nur an Studierende der Technik und Naturwissenschaften, sondern auch an die Studierenden der Geistes-, Wirtschafts- und Rechtswis- Das Gründerbüro lädt die Studieren- den zur Veranstaltung „Ideen treffen Gründer“ am Dienstag, 5. November 2013, in die Prometheushalle und die Aula im Kollegiengebäude I ein. An diesem Tag können die Studierenden ab 13 Uhr in die Welt der Selbststän- digkeit schnuppern, am Abend treffen sie auf erfolgreiche Gründerinnen und Gründer der Universität Freiburg und haben die Möglichkeit, Preise zu ge- winnen. Stellen Sie sich vor, Sie würden ein Unternehmen gründen oder sich selbständig machen: Mit welcher Idee würden Sie das tun? Ideen bitte per E-Mail an: Informationen zu Programm und zum Gewinnspiel: „Ideen treffen Gründer“ Aristoteles inspiriert, der Student setzt um: Die Universität Freiburg will für un- ternehmerisches Denken und Handeln begeistern. FOTO: PETER MESENHOLL B C Das ABC der Gründung Wie die Universität Freiburg berufliche Selbstständigkeit fördert www.gruendung.uni-freiburg.de/ veranstaltungen idee@gruendung.uni-freiburg.de senschaften, um sie zu motivieren, ihr Wissen und Können als Selbstständige beispielsweise im Dienstleistungsbe- reich umzusetzen. A wie Ausbildung Die Säule Gründungs-Akademie vermittelt fakultätsübergreifend Entre- preneurship-Kompetenzen und grün- dungsrelevantes Basiswissen. Die Akademie stellt ein breites zielgruppen- spezifisches Lehr- und Weiterbildungs- angebot bereit. Interessierte können in neuen Lehrveranstaltungen Grün- dungs-Knowhow erwerben und erhal- ten ein Entrepreneurship-Zertifikat. B wie Beratung Das Gründerbüro bleibt nach wie vor die zentrale Anlaufstelle für Grün- dungswillige. Sie profitieren von der langjährigen Erfahrung des Teams, das sie berät, begleitet, bei der Be- antragung von Fördermitteln wie dem EXIST-Gründerstipendium unterstützt sowie mit Fachberaterinnen und Fach- beratern und Persönlichkeiten, die bereits eine Firma gegründet haben, vernetzt. Als Hochschuleinrichtung er- schließt das Gründerbüro Ressourcen der Universität, indem es Existenz- gründerinnen und Existenzgründern ermöglicht, Räume, Labore und Gerä- te der Universität zu nutzen. C wie Coaching Transfer-Coaching soll das Inno- vationspotenzial in den verwertungs- nahen Forschungsbereichen erhöhen. Ein Transfer-Coach und ein Business- Developer loten früh gemeinsam mit Forschenden die Verwertungsperspek- tiven aus und unterstützen sie auf ihrem Weg in die Unternehmensgründung.

Pages