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uni'leben 04-2015

04 2015 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 14 Foto: Patrick Seeger versum Wo haben Sie in Freiburg am liebsten gelernt, getanzt und gegessen? Gelernt habe ich in meinem Zimmer in einem Haus in Denzlingen. Zum Essen war ich in der Mensa, gerne auch am Bratwurststand auf dem Münstermarkt. Gutes Essen war mir schon damals sehr wichtig: Die „Enoteca“ in Freiburg, das Gasthaus „Rebstock“ in Denzlingen und selbst gemachte Pfannkuchen sind mir in guter Erinnerung geblieben. Getanzt habe ich selten, aber neben dem Studium hatte ich wöchentlich Unter- richt bei einem Freiburger Bildhauer, arbeitete außerdem als Skilehrer und spielte in der Volleyballmannschaft der Universität mit. Welche Erkenntnis aus Ihrer Studienzeit hat Sie nachhaltig geprägt? Prägend war für mich die Begegnung mit zwei kompetenten Lehrern: Prof. Dr. Erich Hoppmann aus der Wirtschaftspolitik und Prof. Dr. Jürgen Wild aus der Betriebswirtschaftslehre. Vor mehr als 30 Jahren gaben mir die beiden wichtige Impulse für die Konzeption und Gründung meines Unternehmens „Alnatura“. Welchen Rat würden Sie Studierenden geben? Weiten Sie Ihren Blick, und orientieren Sie sich möglichst breit – im Sinne eines „studium fundamentale“. Befassen Sie sich aktiv mit Kunst, unabhängig davon, welchen Studien- gang Sie gewählt haben. Und nutzen Sie die Chance, in den Semester- ferien praktische Erfahrungen in der Wirtschaft, im „echten Leben“, zu sammeln. Was ist schade daran, kein Student mehr zu sein? Die Studienzeit in Freiburg war sehr anregend und bereichernd. Für mich bedeutet aber das ganze Leben „Student sein“, in der Bedeutung von lebenslangem Lernen. Ich emp- finde daher kein Defizit. „Typisch Student“ war zu meiner Zeit … „Typisch“ für die damalige Zeit war, die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse zu hinterfragen, neue Konzepte zu diskutieren und nach sinnvollen Lösungen für die Zukunft zu suchen. Prof. Dr. Götz Rehn, Jahrgang 1950, hat Volkswirtschaftslehre an der Universität Freiburg studiert und wurde dort über „Modelle der Organisationsentwicklung“ promo- viert, die auf den anthroposophischen Lehren Rudolf Steiners beruhen. Rehn ist Geschäftsführer des Bio- handelsunternehmens „Alnatura“, das er 1984 gründete. Außerdem unterrichtet er an der privaten Alanus- Hochschule für Kunst und Gesell- schaft. Dort hat er das Institut für Sozialorganik sowie den Studien- gang Betriebswirtschaftslehre mitbegründet. Abgefragt Abgelichtet Foto: Sandra Meyndt Schwein gehabt! Für Studierende der britischen Nottingham Trent Uni- versity heißt das nicht, dass sie gerade in der Mensa waren, sondern im Ku- schelzimmer. Dort dürfen sie in der Examenswoche mit Minischweinen schmusen. Auch ein Esel, zwei Ziegen, Enten und Hühner stehen für Liebko- sungen bereit. Das helfe den Studie- renden, den Prüfungsstress abzubauen, so die Universität. Ist das ethisch vertretbar? Natürlich nicht, argumentieren Tierschutzgrup- pen. In ein kleines Zimmer einge- pfercht, ständig von Fremden be- grapscht, als lebendes Plüschtier verniedlicht: Das ist keiner Sau zumut- bar. Den Vertretern der anderen Arten geht es sogar noch schlechter. Sie verkümmern emotional, denn wer herzt schon ein Huhn? Die Lebensmittel- industrie ist ebenfalls erbost, aber aus einem anderen Grund: Was man knud- delt, isst man nicht. Daher befürchtet sie eine globale Überproduktionskrise für Schweinshaxen, Pekingente und Chicken Wings. Auch die Wissenschaft meldet sich zu Wort. Die Ethnologie kritisiert die eurozentrische Artenzusammenset- zung der Kuscheltiere und fordert, den Streichelzoo um Lamas, Erdmännchen und Wombats zu erweitern. Die katho- lische Theologie hätte zumindest gern ein Lamm dabei, Philosophie und Physik suchen noch nach Schrödingers Katze. Die Medizin dagegen arbeitet an Krisen- plänen für den Fall einer Epidemie: Viren könnten im Kuschelzimmer so mutieren, dass auf die Vogel- und die Schweine- grippe nun die Studierendengrippe folgt – ausgerechnet zur Examenszeit. Aber eine Hochschule, die sich um das Wohl ihrer von Burn-out bedroh- ten Studierenden sorgt, lässt sich von derart kleinlichen Bedenken nicht abschrecken. Das Service Center Studium der Albert-Ludwigs-Uni- versität will zum Sommersemester 2016 eine Außenstelle im Freiburger Mundenhof eröffnen. Abgelästert von Nicolas Scherger Auf die Sau gekommen Foto:marcdoradzillo Feuer und Flamme Abgehört von Rimma Gerenstein Ich bin überrascht. Sie scheinen von dem Vorfall gar nicht traumati- siert zu sein. Traumatisiert? Schauen Sie doch mal, ich bin in der Mitte völlig hohl, da peit- schen permanent Wind und Regen rein. Zum ersten Mal hatte ich es warm. Ob- wohl ich mir schon ein bisschen Sorgen um die Sicherheit meiner Nachbarinnen und Nachbarn gemacht habe: Ich bin nämlich nicht aus dem Stoff, aus dem Träume sind, sondern Rauchvergiftungen. Haben Sie seit dem Brand mehr Be- sucherinnen und Besucher? Das Kunstwerk „Augenloses“ vor dem Zentrum für Biochemie und Molekulare Zellforschung stand kurzerhand in Flammen – das Bes- te, was ihr passieren konnte, hat die Skulptur Rimma Gerenstein verraten. uni’leben: Guten Tag, „Augenloses“. Augenloses: Huch! Ich habe Sie nicht kommen sehen. Das Feuer also auch nicht? Wie denn? Nomen est omen. Hätte man mich „Die Nachtwache“ genannt, wäre das nicht passiert. Wollen Sie sich wirklich den Schuh der schicksalsgebenden Namen an- ziehen? „Der Schrei“, „Kreuzigung“, „Die Kindsmörderin“… Das hätte mir zumindest ein Leben mit mehr Teilhabe ermöglicht. „Das letzte Abendmahl“: Nachtsause mit betrunke- nen Burschen in bunten Kutten; „Blau- es Pferd“: wilder Ritt, zweifellos im Rauschzustand; „Der Kuss“ – soll ich weitermachen? Ich habe den Eindruck, meine Zielgrup- pe hat sich erweitert. Neulich hat hier ein Geschichtsdozent ein Seminar über Kaiser Nero abgehalten, und nächste Woche will anscheinend der Verband der Anonymen Pyromanen und Kunst- händler zu meinen Füßen tagen. Was haben Sie nun vor, wie Phönix aus der Asche auferstehen? Sie wollen mich wohl verkohlen. Ver- mutlich werde ich jetzt zum Mahn- und Brandmal im Institutsviertel. An man- chen Tagen ist man eben die Taube, an anderen die Statue. Alumni antworten: Götz Rehn Impressum uni'leben, die Zeitung der Universität Freiburg, erscheint fünfmal jährlich. Herausgeber Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Rektor, Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer Verantwortlich für den Inhalt: Rudolf-Werner Dreier, Leiter Öffentlichkeits- arbeit und Beziehungsmanagement Redaktion Rimma Gerenstein (Redaktionsleitung), Nicolas Scherger, Yvonne Troll Anschrift der Redaktion Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Albert-Ludwigs-Universität Fahnenbergplatz 79085 Freiburg Telefon: 0761/203-8812 Fax: 0761/203-4278 E-Mail: unileben@pr.uni-freiburg.de Auflage 14.000 Exemplare Gestaltung, Layout Kathrin Jachmann Anzeigen Gregor Kroschel Telefon: 0761/203-4986 E-Mail: gregor.kroschel@zv.uni-freiburg.de Druck und Verarbeitung Freiburger Druck GmbH & Co. KG Vertrieb Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Beziehungsmanagement Jahresabonnement Euro 9,– ISSN 0947-1251 © Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung des Verlags oder der Redaktion wieder. uni’leben erscheint online unter www.leben.uni-freiburg.de klimaneutral gedruckt Die CO2-Emissionen dieses Produkts wurden durch CO2-Emissions- zertifikate ausgeglichen. Zertifikatsnummer: 311-53210-0310-1003 www.climatepartner.com ROT GEGEN GELB: Kostümiert mit Umhängen in den traditionellen badischen Farben, folgten Fechterinnen und Fechter des Freiburger Hochschulsports und der Freiburger Turnerschaft im September 2015 dem internationalen Aufruf zum „Fencing Mob“. Bei einem Flashmob auf dem Augustinerplatz präsentierten sie ein Potpourri aus Mittelalterromantik, Musketieren und den Rittern der Kokosnuss. Die weltweite Aktion zum Nachverfolgen: #fencingmob 042015

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