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uni'wissen 02-2013

Schwachlichtbereich, etwa im Wald oder in In- nenräumen, genügend Strom für die Sensoren erzeugen. Darüber hinaus entwickeln sie Minia- turgeneratoren, die Energie aus der Temperatur- schwankung zwischen Tag und Nacht gewinnen. Allerdings sind diese Mengen gering und schwanken stark. Die Verfahren sind daher sehr aufwendig. Batterien dagegen haben den Nachteil, dass sie nur einen begrenzten Energievorrat besitzen und regelmäßig ausgewechselt werden müssen. Je weniger Energie Funkprozesse benötigen, desto länger ist folglich die Lebensdauer von Batterien. Reindl hat eine Schlaf- und Aufweck- technik für drahtlose Sensornetzwerke entwi- ckelt, die den Funkenergieverbrauch im Vergleich zu Standardsystemen um das 10.000-fache verringert: Dieser liegt bei nur noch 10 Mikrowatt – ein mit einer haushaltsübli- chen Standard-Knopfzellenbatterie ausgestatte- ter Empfänger erreicht damit eine Lebensdauer von etwa sieben Jahren. Babyfon für Fotovoltaikanlagen Die Aufweckstrategie ist die technologische Grundlage der Start-up-Firma SmartExergy WMS, die Dr. Tolgay Ungan, ein ehemaliger Dok- torand von Reindl, und der Betriebswirt Patrick Steindl mit der Unterstützung des Gründerbüros der Universität Freiburg und eines EXIST- Gründerstipendiums aufgebaut haben. Das Bun- desministerium für Wirtschaft und Technologie fördert im Rahmen des EXIST-Programms die Ausgründung von innovativen technologieorien- tierten Hochschulprojekten mit guten wirtschaft- lichen Erfolgsaussichten. Die SmartExergy WMS liefert Überwachungstechnologien, die den Betrieb von Fotovoltaikanlagen effizienter, siche- rer und wartungsfreundlicher machen. Die Aus- gründung der Universität wurde mehrfach preisgekrönt: Nach dem Freiburger Innovations- preis und einer Auszeichnung beim Gründungs- wettbewerb „start2grow“ im Jahr 2012 folgten 2013 ein Preis beim „CyberOne Hightech-Award“ und jüngst der Umwelttechnikpreis Baden- Württemberg in der Kategorie Mess-, Steuer- und Regeltechnik. Standard-Überwachungssysteme funktionie- ren nach dem Vergleichsprinzip: Das System misst die Leistungen der Strings, die aus bis zu 20 Solarmodulen bestehen, und vergleicht die Ist- mit der Soll-Leistung. Erst wenn größere Ab- weichungen auftreten, suchen und analysieren die Betreiberinnen und Betreiber die Fehler vor Ort bei der Anlage. Die Aufwecktechnik der SmartExergy WMS dagegen funktioniert wie ein Babyfon: Jedes einzelne Fotovoltaikmodul ist mit einem drahtlosen Sensor ausgestattet, der es überwacht. Fällt die Leistung eines einzelnen Moduls ab, schlägt das System Alarm und besei- tigt den Fehler sofort. Schon der Zeitvorsprung durch die genaue Lokalisierung und Analyse der Fehlerursache macht Fotovoltaikanlagen deut- lich effizienter, da selbst kleine Einflüsse wie beispielweise Schmutz auf den Modulen den Er- trag stark schmälern können. Darüber hinaus löst die Technologie der SmartExergy WMS die bei Fotovoltaikanlagen häufig vorkommende Stringproblematik, bei der ein einzelnes defektes oder verschattetes Modul „Überall, wo die Sicherheit von Bauwerken infrage gestellt ist, aber gewährleistet werden muss, können Funksensoren über den aktuellen Zustand informieren“ Module einzeln überwachen: Die Aufwecktechnik der SmartExergy WMS, einer Ausgründung der Universität Freiburg, erhöht den Ertrag und die Sicherheit von Fotovoltaikanlagen. Foto: Michel Angelo/Fotolia 18

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