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uni'leben 03-2016

03 2016 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 7 von Martin Jost Im Sortiment des uni'shops erhalten Fans der Universität unter anderem eine kleine Badeente. Der Doktorhut und das zusammengerollte Diplom unter ihrem Flügel verraten den Käuferinnen und Käufern bereits: Hier handelt es sich nicht um ein gewöhnliches Quiet- schetier aus gelbem Plastik, son- dern um ein Mitglied der Uni- versität mit akademischen Weihen. Gestatten: Frau Dr. Naka Schnak, die AbsolvEnte. In ihrer Doktorarbeit hat sich die Gummiente mit deduktiven Techniken der Oberflächennavigation im Falle eines schaumbedingten Whiteouts in asymmetrischen Badewannen be- schäftigt. Damit erforschte sie als Erste ein Phänomen, das ordentlich Risiko- potenzial birgt: Steht der Schaum in einer Badewanne höher, als die durch- schnittliche Ente sehen kann, ist eine Navigation auf Sicht unmöglich, und es droht die Gefahr des Abdriftens. Badeenten so- wohl im Ama- teur- wie im professionel- len Bereich be- kommen es im- mer wieder mit schaumigen White- outs zu tun. Techniken für die Navigation in sol- chen Lagen werden seit Genera- tionen weiterentwickelt und überliefert. Mit allen Wassern gewaschen Schnak hat die Quietscheloch- Schallortung, die Wannenwandwan- derung und viele weitere Techniken systematisiert und einer praxisnahen Bewertung in modernen Badewannen unterzogen. Für die fertige Arbeit, die schon mit dem Müller-Lüdenscheidt- Spa-Stipendium gefördert wurde, er- hielt sie inzwischen die Dr. Klöbner- Medaille für hervorragende theoretische Arbeit auf dem Gebiet der Fremd- wannenkartografie. Seine akademische Lauf- bahn begann der Wasser- vogel übrigens mit einem Bachelor in Entologie bei Prof. Dr. Erika Fuchs in Rostock. Nach einer längeren Praxis- phase auf verschiedenen Innen- gewässern absolvierte Schnak den Masterstudiengang Nautik und spezialisierte sich auf extreme Warmwasserwitterungen. „Baden ist meine Leidenschaft“, sagt die Expertin, „daher weiß ich, wie wichtig es ist, die Sicherheit auf dem Wasser ernst zu nehmen.“ Diesem großen Engagement für das Management nautischer Ex- tremsituationen zollt der uni’shop Tribut und verkauft eine lebensgroße Action- figur der Ente – zum Mutmachen vor der Prüfung, als Geschenk zum be- standenen Diplom oder für alle, die ihre Badewanne nur mit Promovierten teilen wollen. von Jonas Stoll Auf Menschen, die aus Krisenregi- onen nach Deutschland flüchten, warten mitunter viele bürokratische Hürden wie Anhörungen und Behör- dengänge. Um die Geflüchteten nach ihrer Ankunft zu unterstützen, haben sich an deutschen Universitäten nach US-amerikanischem Vorbild so genannte Refugee Law Clinics gegründet – seit Juli 2015 gibt es die Studierendeninitia- tive auch in Freiburg. Zusammen mit der Albert-Ludwigs-Universität bietet sie im Sommersemester 2016 zum ers- ten Mal ein Ausbildungsprogramm an, das Jurastudierende dazu qualifiziert, Geflüchtete zu beraten. Ein Semester lang besuchen die Studierenden alle zwei Wochen eine speziell von der Rechtswissenschaftli- chen Fakultät entworfene Vorlesungs- reihe zum Thema Flüchtlingsrecht, bei der Dozentinnen und Dozenten Inhalte zum Asyl- und Migrationsrecht vermit- teln, die im Regelstudium keinen Platz finden. Praktische, von Rechtsanwäl- tinnen und Rechtsanwälten geleitete Übungen ergänzen die Vorlesung und sollen auf den späteren Beratungs- alltag vorbereiten. Etwa 50 Studierende nehmen regel- mäßig an dem Programm teil. Den Be- such der Vorlesungen kann sich nie- mand als Studienleistung anrechnen lassen. „Keiner von uns nimmt diese Arbeit auf sich, um davon im Studium etwas zu haben. Diese Aktivitäten bringen einem eher die persönliche Befriedigung, die man braucht, um so ein Studium durchzustehen“, sagt Paul König aus dem Vorstand der Refugee Law Clinic. „Wir beschäftigen uns im Studium der Rechtswissenschaft zwar mit allen möglichen Fragen, aber eben nicht mit Menschen“, betont König. Die Initiative ermögliche es, Bedürftige bei Fragen zu unterstützen, die für sie tatsächlich relevant seien. „Geflüchtete haben hin- sichtlich des bevorstehenden Asylver- fahrens einen großen Beratungsbedarf – und häufig fehlt ihnen der Zugang zu adäquater Unterstützung.“ Im Oktober 2016 wollen die Studie- renden erste kostenlose Beratungen anbieten, die in den Räumen des Treff- punkt Freiburg e.V. am Schwabentor stattfinden sollen. „Wir wollen Geflüch- tete nicht nur in rechtlicher Hinsicht un- terstützen, sondern auch bei Behörden- gängen oder bei der für das Verfahren zentralen Anhörung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge begleiten“, berichtet Carolin Heinzel, ebenfalls Mit- glied der Initiative. Für eine Qualitäts- prüfung der Arbeit soll ebenfalls ge- sorgt sein: Nach ihrer Ausbildung werden die Studierenden Anwälten aus der Region dabei helfen, deren Manda- te zu bearbeiten. Dazu gehört bei- spielsweise Unterstützung bei Recher- chen zur politischen Situation in den jeweiligen Herkunftsländern. In der Einzelberatung wollen die Stu- dierenden zunächst die individuelle Si- tuation der Geflüchteten aufnehmen und etwaige Bescheide sichten. „Auf dieser Grundlage kann man dann erklä- ren, wie die Situation ist und was als Nächstes getan werden kann. Eventuell muss man aber auch vermitteln, dass einfach Geduld gefragt ist“, sagt König. Außerdem sei anzunehmen, dass Fra- gen rund um das Migrationsrecht in Zu- kunft immer wichtiger würden. „Und dann braucht man Juristinnen und Ju- risten, die sich mit den individuellen Schicksalen Geflüchteter auseinander- gesetzt haben und sich mit den Werk- zeugen des Rechts für eine politische Verbesserung der Situation dieser Men- schen einsetzen.“ campus In der Refugee Law Clinic lassen sich Jurastudierende zu Beratern für Geflüchtete ausbilden Mit den Werkzeugen des Rechts http://rlc-freiburg.org  Die Jurastudierenden Paul König und Carolin Heinzel wollen zusammen mit ihrem Team ab Herbst 2016 in den Räumen des Vereins „Treffpunkt Freiburg“ am Schwabentor Beratungen anbieten. Foto: Thomas Kunz Klein, gelb und schaumerprobt: Die AbsolvEnte uni’kat Bürobedarf, Babylätzchen, Badeente: Der uni’shop der Universität Freiburg bietet nicht nur für den Alltag auf dem Campus, sondern auch für alle anderen Lebenslagen ein vielfältiges Sortiment an. In einer Serie stellt uni’leben einige Produkte vor und verlost Gutscheine. Produkte nden Sie im Online-Shop: www.shop.uni-freiburg.de und in den Buchhandlungen Rombach und Walthari Neue Produkte im Sortiment Freischwimmerin: Die Gummiente Naka Schnak hat den Schaum besiegt. Gewinnspiel Gewinnen Sie zwei Gutscheine zu je 25 Euro für den uni’shop. Schicken Sie bis zum 12. August 2016 eine E-Mail an unileben@pr.uni-freiburg.de. Die Gutscheine werden unter allen Einsendungen ausgelost. www.shop.uni-freiburg.de  Fotos: Sandra Meyndt 032016

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