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uni'wissen 02-2013

Prof. Dr. Claudia Spahn leitet das Freiburger Institut für Musikermedizin (FIM) seit dessen Gründung 2005 gemeinsam mit Prof. Dr. Bernhard Richter. Sie stu- dierte Medizin an den Uni- versitäten Freiburg, Paris/ Frankreich und Chur/ Schweiz sowie Blockflöte und Klavier an der Hoch- schule für Musik Freiburg. Nach der Promotion in Me- dizin und der Ausbildung zur Fachärztin für Psychothera- peutische Medizin wurde sie 2004 in Freiburg habilitiert. Im FIM behandelt sie vor allem Instrumentalistinnen und Instrumentalisten mit körperlichen und psychi- schen Beschwerden. Ihre Forschungs- und Lehr- schwerpunkte sind die Prä- vention für Musikerinnen und Musiker, die Optimie- rung des Lampenfiebers bei Sängerinnen und Sängern sowie Instrumentalisten, die Evaluation von Körperme- thoden sowie die Bewe- gungsanalyse beim Instru- mentalspiel. Fotos: FIM Zum Weiterlesen Spahn,­C./Richter,­B./Pöppe,­J./Echternach,­M.­(2013):­Das­Blasinstru- mentenspiel:­Physiologische­Vorgänge­und­Einblicke­ins­Körperinnere.­ Esslingen. Spahn,­C./Richter,­B./Altenmüller,­E.­(2011):­MusikerMedizin.­Diagnostik,­ Prävention­und­Behandlung­musikerspezifi­scher­Erkrankungen.­Stuttgart. der Kehlkopf zusammensetzt und wo sich das Zwerchfell befindet. Zudem erklären sie die Ver- fahren, mit denen sie die Aufnahmen des Kör- perinneren erzeugten. Bei aller Didaktik gehe es aber nicht um richtige oder falsche Spielweisen, erklärt Spahn: „Es gibt verschiedene Schulen und Techniken, und jeder Mensch hat andere körperliche Voraussetzungen. Wir zeigen aber am Beispiel exzellenter Solistinnen und Solisten, wie es gehen kann.“ Auffallend bei den Profis seien die Präzision und Ökonomie im Zusam- menspiel von Atmung, Kehlkopf und Vokaltrakt. Unnötige Bewegungen zeigen sie kaum: „Je bes- ser die Musiker sind, desto weniger machen sie.“ Kleine­ Überraschungen­ gab­ es­ auch­ –­ zum­ Beispiel, wie sehr die Zunge ihre Form verän- dern kann. Das wird besonders deutlich, wenn ein Musiker auf der Klarinette von den höchsten zu den tiefsten Tönen gleitet: Die Zunge kann sich zu einem kleinen kompakten Körper zusam- menziehen und sich so ausdehnen, dass sie fast die gesamte Mundhöhle ausfüllt. Wie sehr die Stimmlippen an einem Vibrato mitwirken, das Blasmusiker vor allem über Bewegungen des Zwerchfells erzeugen, war bislang ebenfalls nicht bekannt. Solche Bilder, sagt Spahn, seien faszinierend und schön: „Es ist beeindruckend, wie gut diese komplexen Abläufe funktionieren, und es gibt zur Musik wunderschöne Entspre- chungen­ in­ unserem­ Körper­ –­ zum­ Beispiel,­ wenn das Zwerchfell im Takt mittanzt.“ „Je besser die Musiker sind, desto weniger machen sie“ Prof. Dr. Bernhard Richter leitet das Freiburger Institut für Musikermedizin (FIM) seit dessen Gründung 2005 gemeinsam mit Prof. Dr. Claudia Spahn. Er studierte Medizin an den Universitä- ten Freiburg, Basel/Schweiz und Dublin/Irland sowie Gesang an der Hochschule für Musik Freiburg. Nach der Promotion in Medizin und Ausbildungen zum Hals-Nasen-Ohren- und zum Stimmarzt wurde er 2002 in Freiburg habilitiert. Im FIM betreut er vor allem Sängerinnen und Sänger sowie Stimmpatientinnen und -patienten. Seine For- schungs- und Lehrschwer- punkte sind die Opernbühne als Arbeitsplatz, die Metho- den der Hochgeschwindig- keitsglottografie und der Dynamischen Kernspinto- mografie zur Untersuchung der Stimmphysiologie, die Stimmentwicklung von Sängern in der Lebens- zeitperspektive sowie der Gehörschutz bei Orchester- musikerinnen und -musikern. Mehr zu der Technologie, die Prof. Dr. Claudia Spahn und Prof. Dr. Bernhard Richter einsetzen, gibt es auf unserem Forschungsportal www.surprising-science.de. Zudem zeigen Videoclips Beispiele aus der DVD „Das Blasinstrumenten- spiel“. www.pr.uni-freiburg.de/go/musikerimscanner 23

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