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uni'leben 02-2016

02 2016 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 14 versum Abgelichtet FOTO: UWE NÜSSLE Einblicke in den menschlichen Körper: Die im Basler S. Karger Verlag erschienene englische Erstausgabe von Andreas Vesalius’ anatomischem Grundlagenwerk befindet sich nun im Besitz der Universitätsbibliothek (UB) Freiburg. Der Fachverlag für Medizin und Naturwissenschaften hat der UB die zweibändige Ausgabe von „The Fabric of the Human Body“ als Schenkung überreicht. Das ursprünglich bereits im Jahre 1543 veröffentlichte siebenbändige Werk des flämischen Arztes Vesalius (1514–1564) ist 2013 erstmals in englischer Übersetzung erschienen. Wo haben Sie in Freiburg am liebsten gelernt, getanzt und gegessen? Gelernt am liebsten im Deutschen Seminar. Tanzen fand meistens auf privaten Feten oder Instituts- feiern statt. Gefrühstückt haben wir im „Reichsadler“. Wenn das Geld gereicht hat, haben wir in der „Bürgerstube“ an der Moltkestraße oder in der Pizzeria „Firenze“ am Siegesdenkmal geschlemmt. „Weber’s Weinstube“ war ein beliebter Treffpunkt nach der Polizeistunde. Ja, die gab es auch einmal ... Welche Erkenntnis aus Ihrer Studienzeit hat Sie nachhaltig geprägt? Dass es leicht war, Kontakte und Freundschaften zu knüpfen. Gemeinsame Interessen und Arbeitsgruppen verbinden. Welchen Rat würden Sie Studierenden geben? Die Zeit des Studiums und die Freiheiten, die es mit sich bringt, unbedingt genießen! Was ist schade daran, keine Studentin mehr zu sein? Manchmal vermisse ich das WG- Leben, und als Autorin bedauere ich es vor allem, wenn ich während der Produktion eines Manuskripts wenig Zeit habe zu lesen. „Typisch Student“ war zu meiner Zeit … … es richtig krachen zu lassen und sich zur Examensvorbereitung einige Monate zu „vergraben“, um das Versäumte nachzuholen. Dr. Bettina Storks, geboren 1960 in Waiblingen, studierte von 1983 bis 1991 Neuere Deutsche Literatur- geschichte, Linguistik und Empirische Kulturwissenschaften an der Albert- Ludwigs-Universität Freiburg. Ihre Dissertation legte Storks über die Prosa der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann vor. Nach ihrer Promo- tion arbeitete Storks mehrere Jahre als Redakteurin. 2007 begann sie mit dem Schreiben belletristischer Texte; 2008 erhielt sie ein Stipendium vom Förderkreis Deutscher Schrift- steller in Baden-Württemberg. Storks hat zwei Romane beim Berlin Verlag veröffentlicht und schreibt derzeit an ihrem dritten Buch. Zuletzt ist ihr Roman „Das Haus am Himmelsrand“ erschienen. Abgefragt FOTO:ALEXANDRASTEHLE Alumni antworten: Bettina Storks FOTO: MAX ORLICH Wer nichts verschwendet, liebkost Mutter Erde, anstatt sie unter Müllber- gen zu begraben. Diese Weisheit scheinen Freiburger Studierende mit der Dinkel-Cashew-Milch aufgesogen zu haben. „Bändern“ heißt der neue Trend in den Mensen: Einige Studierende schnappen sich Essensreste von Tab- letts, die das Band in die Großküche abtransportiert, und schlemmen sich an kalten Nudeln und abgebissenen Frühlingsröllchen satt. Alternativ, res- sourcenschonend, umweltbewusst – auf die Töchter und Söhne der Green City ist einfach Verlass. Lampern, Grüntonnern, Schüsslern Die Albert-Ludwigs-Universität unter- stützt so viel Nachhaltigkeit. Dem- nächst soll ein Leitfaden erscheinen, der den Studierenden noch mehr Anre- gungen bieten soll: „Grüntonnern“ gibt Papier her, auf dem sich noch vorzüg- lich Demo-Termine und Lieblingsrezepte mit Tempeh notieren lassen. „Lampern“ verspricht ausreichende Beleuchtung zur Prüfungsvorbereitung. Hauptsache, man ist mittig unter einer Straßenlaterne auf dem Campus positioniert. Das „Schüsslern“ spart Wasser in den Insti- tuten. Nach jedem Toilettengang zu spülen ist ohnehin nur was für Bonzen. Auch die Studierenden können ihre Ide- en einbringen – vielleicht lässt sich in Zukunft so auch eine Seminararbeit des Mitbewohners recyceln. Denn was ge- schrieben ist, ist geschrieben, und wer nichts wegwirft, hat sich schließlich nichts vorzuwerfen. Solch radikales Ressourcenmanagement geht dann aber auch der umweltfreundlichsten Universität zu weit. Abgelästert von Rimma Gerenstein Radikales Ressourcenmanifest Prominente Panne Abgehört von Nicolas Scherger Selbst wenn: Jetzt hängen Sie in Freiburg rum. Tja, zugegeben, die Zeiten, in denen ich nützlich war, sind leider vorbei. Niemand benutzt mich mehr, um über Ozeane zu navigieren und Neuland zu entdecken. Aber ich sollte nicht kla- gen, unzählige Brüder und Schwestern sind längst in Vergessenheit geraten. Zum Glück bin ich prominent. Wegen einer Panne. Dieser Amerigo Vespucci, nach dem Ihr schusseliger Erzeuger Amerika benannt hat, hat den Kontinent ja gar nicht entdeckt. Na und? Der andere Seefahrer ist immerhin Namenspate von Kolumbien 1507 veröffentlichte Martin Wald- seemüller, Humanist und Absolvent der Albert-Ludwigs-Universität, eine Weltkarte, die Geschichte schrieb: Darauf wurde der neu entdeckte Kon- tinent am anderen Ende der Welt zum ersten Mal „America“ genannt. Eine knapp drei Quadratmeter große Re- produktion der Karte hängt heute ge- genüber dem Haus „Zur Lieben Hand“ – dort, wo früher Waldseemüllers Elternhaus stand. Nicolas Scherger hat sich mit der Karte unterhalten. uni’leben: Guten Tag, Weltkarte. Sie sehen irgendwie verzerrt aus. Weltkarte: Ein bisschen mehr Respekt bitte, junger Mann. Ich zeige, wie die Welt im 16. Jahrhundert ausgesehen hat. Amerika in der Form eines Spazier- stocks, Australien gibt es noch nicht? Die Plattentektonik hat seit- dem offenbar Großartiges geleistet. So war das nicht gemeint. Also, ge- nauer: Ich zeige das Bild, das die Men- schen in Europa damals von der Welt hatten. Satelliten und all den anderen modernen Kram gab es noch nicht, auch wenn Sie sich das vielleicht nicht vorstellen können. Dafür bin ich doch gut gelungen, oder? geworden. Außerdem sind viele Leute erst aufgrund ihrer Fehler so richtig berühmt geworden: Silvio Berlusconi mit Bunga-Bunga, Milli Vanilli mit Play- back, Annette Schavan mit „ihrer“ Dis- sertation, Lothar Matthäus mit seinen Ehefrauen … Prima Gesellschaft, in der Sie sich befinden. Und dann sind Sie auch noch eine Kopie. Jetzt reicht es aber. Lieber eine gute Kopie als ein schlechtes Original! Von Ihnen läuft in 500 Jahren bestimmt kein Replikat durch die Gegend. Impressum uni'leben, die Zeitung der Universität Freiburg, erscheint fünfmal jährlich. Herausgeber Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Rektor, Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer Verantwortlich für den Inhalt: Rudolf-Werner Dreier, Leiter Öffentlichkeits- arbeit und Beziehungsmanagement Redaktion Rimma Gerenstein (Redaktionsleitung), Nicolas Scherger, Yvonne Troll Anschrift der Redaktion Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Albert-Ludwigs-Universität Fahnenbergplatz 79085 Freiburg Telefon: 0761/203-8812 Fax: 0761/203-4278 E-Mail: unileben@pr.uni-freiburg.de Auflage 14.000 Exemplare Gestaltung, Layout Kathrin Jachmann Anzeigen Gregor Kroschel Telefon: 0761/203-4986 E-Mail: gregor.kroschel@zv.uni-freiburg.de Druck und Verarbeitung Freiburger Druck GmbH & Co. KG Vertrieb Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Beziehungsmanagement Jahresabonnement Euro 9,– ISSN 0947-1251 © Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung des Verlags oder der Redaktion wieder. uni’leben erscheint online unter www.leben.uni-freiburg.de klimaneutral gedruckt Die CO2-Emissionen dieses Produkts wurden durch CO2-Emissions- zertifikate ausgeglichen. Zertifikatsnummer: 311-53210-0310-1003 www.climatepartner.com 022016

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