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uni'alumni 2013

Aus der kommissarischen Lösung ist eine dauerhafte geworden: Seit dem 1. November 2011 ist Prof. Dr. Jörg Rüdiger Siewert Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Freiburg. Im Ge­ spräch mit Nicolas Scherger blickt er auf ein ereignisreiches Jahr zurück und beschreibt, wie sich das Klinikum künf­ tig ent­wickeln soll. uni’alumni: Herr Siewert, war es für Sie die richtige Entscheidung, von Heidelberg nach Freiburg zu kommen? Jörg Rüdiger Siewert: Es war eine not­ wendige Entscheidung. Ich hatte in Hei­ delberg alles gerichtet, was zu richten war. Für Freiburg war es wichtig, wieder Stabilität zu erreichen. Zumindest für die nächste Zeit ist es gut, wenn ein ­erfahrener Kapitän das Ruder übernimmt. Vor Ihrer Zeit in Freiburg waren die Zuständigkeiten in der Chefetage ein Streitthema. Wie haben Sie und der neue Kaufmännische Direktor Reinhold Keil sich arrangiert? Ich hatte schon als kommissarischer Leiter die Organisation zeitgemäß auf­ gestellt. Freiburg ist jetzt so sortiert wie Heidelberg, Berlin oder München. Rein­ hold Keil ist in diese Struktur hinein­ gekommen. Wir haben in großem Einvernehmen alles so gelassen und besprechen viel gemeinsam, wie unter erwachsenen Menschen üblich. Beim Neujahrsempfang 2012 haben Sie diagnostiziert, dem Klinikum fehle das Selbstbewusstsein. Als ich hierher gekommen bin, hat man sich in Freiburg ein wenig wegen des Klinikums geschämt. Man hat gesagt, da geht ja alles drunter und drüber. Von außen bekomme ich jetzt überall das Echo: Gott sei Dank, es ist wieder Ruhe, wir können uns auf die positiven Dinge fokussieren, es geht voran. Von innen muss noch deutlicher werden, dass wir auf unsere hervorragende Medizin stolz sein können. Im April 2012 haben das Herz- Kreislauf-Zentrum des Klinikums und das Herz-Zentrum Bad Krozingen fusioniert. Warum? Der Fortschritt in der praktischen Medi­ zin wird über klinische Studien erzielt, für die man viele Patientinnen und Pati­ enten braucht. Das neue Universitäts- Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen ist das größte in Deutschland. Die Pati­ enten haben dort die Sicherheit, dass sie die modernste verfügbare Behand­ lung bekommen. Das Know-how beider Standorte wird sich verbinden, und sie werden sich gegenseitig befruchten. Das neue Notfallzentrum wurde im August 2012 eröffnet. Wie ist der Betrieb angelaufen? Phänomenal. Das Konzept ist neu und fast einzigartig in Deutschland: Das Zentrum ist zentrale Anlaufstelle für alle Notfälle, alle moderne Diagnostik ist vorhanden, und erstmals arbeiten dort Chirurgen, Internisten und Neurologen gemeinsam am Patienten. Steht die ­Diagnose fest, kommt er in die Fach­ disziplin, zu der er gehört. Die Bevölke­ rung nimmt das Zentrum unglaublich gut an. Es ist ein großer Imagegewinn. Jörg Rüdiger Siewert ist seit dem 1. November 2011 Leitender Ärzt­licher Direktor und Vorstandsvor­sitzender des Universitätsklinikums Freiburg. Diese Aufgabe hatte er schon ab März 2010 kommissarisch inne, als er in gleicher Funktion am Universitäts­ klinikum Heidelberg ­arbeitete. „Ein Starchirurg soll für Ordnung sorgen“, titelte die Badische Zeitung, als die Nachricht von seinem Wechsel nach Freiburg offiziell wurde. Siewert, Jahrgang 1940, studierte­in Berlin ­Medizin und absolvierte seine Fach- arztausbildung in Göttingen, wo er habilitiert wurde. Er genießt als Wis- senschaftler und Pionier der chirurgi- schen Onkologie weltweit hohes Ansehen und gilt als erfahrener, durch- setzungsstarker Klinikums­manager: Von 1987 bis 2007 stand er als Leiten- der Ärztlicher Direktor dem Klinikum rechts der Isar vor, das zur Techni- schen Universität München gehört. Anschließend wechselte er nach Heidel- berg. ­Außerdem war Siewert von 2001 bis Juli 2012 Vorstandsvorsitzender des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands. Foto: Universitäts­ klinikum Freiburg INTerVIEW „Wir wollen in der Champions League spielen“ Jörg Rüdiger Siewert hat sich für das Universitätsklinikum Freiburg hohe Ziele gesetzt 30 Uni-Splitteruni'alumni 2013

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