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uni'alumni 2013

Prof. Dr. Carola Haas Leiterin der Experimentellen Epilepsie­ forschung am Universitätsklinikum Freiburg „Mich interessiert, wie Epilepsie im Gehirn entsteht. Um das herauszu­ finden, sind in Freiburg die Bedingun­ gen einzigartig, denn wir können an lebendem menschlichem Hirngewebe forschen, das von Epilepsiepatien­ tinnen und -patienten stammt. Das Gewebe wird von Neurochirurginnen und Neurochirurgen operativ entfernt, um die Erkrankung zu heilen, und wir können dann wissenschaftlich damit arbeiten. Wir haben fast zehn Jahre geforscht, bis wir entdeckt haben, dass epileptische Anfälle den Hirn­ zellen in einem Bereich, der ganz häufig betroffen ist, bestimmte Signale vor­ enthalten. Durch diese Signale werden die Zellen an ihrem Platz gehalten. Damit fangen erwachsene Nerven­ zellen, die eigentlich im Gehirn fest verdrahtet sind, plötzlich an zu wandern. Diesen Wanderungsprozess, der eine Folge der Epilepsie ist, wollen wir ­verstehen. Durch die Zusammenar­ beit mit Kolleginnen und Kollegen im Exzellenzcluster, die hoch auflösende bildgebende Verfahren entwickeln, können wir hoffentlich bald im Detail den Krankheitsverlauf und seine ­Folgen am lebenden Tier beobachten.“ Dr. Oliver Müller Leiter der Bioethik-Nachwuchsgruppe am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin „Mich interessieren die ethi­ schen und sozialen Aspekte von ­Neurotechnologien. Dabei haben wir es mit spannenden philosophischen Fragen zu tun, denn der Eingriff ins Gehirn ist mit zentralen Vorstellungen unseres Personseins verknüpft: So sind wir reflektierende und verantwor­ tungsbewusste Wesen, weil wir dank unseres Gehirns zu höheren kogni­ tiven Leistungen fähig sind. Ent­ sprechend stellt sich die Frage, wie Eingriffe in das Gehirn dieses Selbst­ verständnis ändern können. Die direk­ te Verbindung von Technik und Gehirn hat eine andere Dimension, als einen Herzschrittmacher einzusetzen. Daher möchte ich erforschen, wie diese Art der Einverleibung von Technik die Selbstwahrnehmung eines Menschen als fühlende, denkende und handeln­ de Person verändert und ob wir neue Beschreibungskategorien brauchen. Um zu verstehen, was es bedeutet, ein technisches Gerät im Körper im­ plantiert zu haben, werde ich auch ­Interviews mit Patientinnen und Pati­ enten führen. Die Sensibilisierung ­dafür, was es heißt, mit solchen Gerä­ ten zu leben, wird es hoffentlich auch ermöglichen, Patienten und Angehörige besser begleiten und betreuen zu können.“ Prof. Dr. Ulrike Wallrabe Inhaberin des Lehrstuhls für ­Mikroaktorik am Institut für ­Mikrosystemtechnik „In meiner Forschung habe ich zwei Schwerpunkte. Zum einen kom­ biniere ich in Mikrosystemen optische Komponenten, zum Beispiel Linsen, mit den richtigen Antrieben, sodass kleine, anpassbare Optiken entstehen. Zum anderen ist bei dieser Entwick­ lung ein besonders guter Fertigungs­ prozess für Mikrospulen entstanden. Solche Spulensysteme werden auch gebraucht, wenn man kleine Zell­ gruppen oder vielleicht sogar einzelne Nervenzellen im Kernspintomografen untersuchen möchte. Licht beziehungs­ weise optische Systeme könnten aber auch eine spannende neue Rolle in der Hirnforschung spielen. Denn es könnte möglich sein, mit Licht eine Rückmeldung von einem technischen System an das Nervensystem zu ge­ ben. Durch die Anregung der richtigen Stellen im Gehirn könnten Informatio­ nen von Sensoren zu Sinneseindrücken umgewandelt werden. Dazu kann ich mit meiner Forschung beitragen. Ich finde toll, dass ich hier jetzt etwas aus einem völlig anderen Anwendungs­ gebiet einsetzen kann. Das passiert wirklich nur, wenn man sich in andere Bereiche wagt. Auf einmal denkt man: Was für ein Thema für neue Forschung!“ Stimmen 8 Titel-Geschichte uni'alumni 2013

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