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uni'alumni 2015

Ob Hochschulpolitik, Theater oder Sport: Die Universität Freiburg bietet ihren Studierenden ein kreatives Umfeld, das dazu anregt, sich in der Freizeit zu engagieren – was viele leidenschaftlich nutzen. Wofür haben sich Freiburger Alumnae und Alumni in ihrer Studienzeit eingesetzt? Stefan Müller und Andreas Wekler haben sich umgehört. Günther Diefenbacher Trümmerarbeit in den Semesterferien „Als ich 1946 mein Studium in Freiburg deraufbau des im Krieg völlig zerstörten Dachgeschosses des Kollegiengebäudes I mitzuarbeiten. Ich war jeden Samstag und in den Semesterferien jeweils zwei bis drei Wochen auf der Baustelle. Die Ar- beit war schwer, aber ich kannte es nicht anders. Meine damalige Unterkunft, die in der Nähe des heutigen Kollegiengebäu- ßendes Wasser noch eine Toilette, und das Essen wurde rationiert. Aber gerade diese Umstände festigten die Bindung an meine Alma Mater. Bis zum Ende meines Studiums lief die ‚Trümmerarbeit‘ so lang- sam und unmerklich aus, dass ich mich gar nicht mehr recht erinnern kann, wann sie endete. Es war für mich eine wunder- volle und ereignisreiche Zeit, an die ich gerne zurückdenke.“ Prof. Dr. Ursula Schäfer Kassandra auf der Studiobühne „Paolo stand immer unter Verdacht, ir- gendetwas zu inszenieren, und seine Kritik war gefürchtet – weil gnadenlos treffend. Beides waren beste Voraus- setzungen für einen Regisseur. Im Winter- semester 1972/73 reakti- vierte er die Studiobühne des Englischen Seminars, und das mit dem schwierigen Shakespeare- Drama ‚Troilus and Cressida‘. Ich spielte da- rin die kleine Rolle der Kassandra. Die Studierenden – nicht nur der Anglistik – lernten Disziplin, Umgang mit Kritik, Bühnenpräsenz. Tugenden, die nicht nur am Theater nützlich sind: Sechs Mitwirkende aus den 1970er Jahren wurden später Pro- fessorin oder Professor! Und der mit dem ‚Künstlernamen‘ Paolo spielte 20 Jahre später eine kleine Rolle in der Verfilmung des Bestsellers ‚Der Cam- pus‘. Er war dessen Autor: der Anglist Prof. Dr. Dietrich Schwanitz.“ Gabi Steinhart Lebensgefühl und Rückzugsort „Bereits 1968, in meinem ersten Semes- ter, trat ich dem Russischen Chor der Universität bei. Zu meiner Überra- schung sprachen die wenigsten Mitglie- der Russisch – auch ich nicht. Dennoch berührte mich die Musik im Innersten. Der Gründer Alexander Kressling legte viel Wert darauf, in den Liedern den Geist seiner Kindheit und seiner russi- schen Heimat zu vermitteln. Deshalb waren die Proben unglaublich authen- tisch und lebendig. Ich habe nur aller- schönste Erinnerungen an diese Zeit: In der Ganter-Kneipe sangen wir den Gäs- ten oft die ganze Nacht vor und beka- men als Dank stets ‚Stiefel‘ – Bier in riesigen Krügen – spendiert, was wir mit weiterer Musik honorierten. Der Chor war immer schon mehr als ein Verein: Er war Lebensgefühl und Rückzugsort zugleich. Bis heute bin ich Mitglied – und habe seit meinem ersten Semester keine Probe versäumt.“ Studium plus Foto:MargretMeyer-Schwickerath Fotos: privat, Universitätsarchiv Freiburg; Montage: Andreas Wekler Foto:privat ALUMNI ANTWORTEN 18

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