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uni'wissen 02-2012

Zuerst bewohnte der Mensch Höhlen. Was Schutz bot, machte er sich als Heim zu ­eigen. Dann begann er, seine Behausung selbst zu gestalten: Über Holzgerüste gespannte Häute wurden zu Zelten, aufgeschichtete Baumstämme zu Hütten. Erst viel später kamen Stahl, Glas und Kunststoffe zum Einsatz. Aus Zelten wurden Bürokomplexe, aus Holzhütten Wolkenkratzer. Die Veränderung, die nun stattfinden soll, wirkt auf den ersten Blick eher wie ein Schritt zurück – weg von Kunststoffen, die als Schäume in Haus- wänden verpackt werden, um Wohnungen im Winter warm zu halten. Diese Funktion soll künftig wieder ein Material übernehmen, das auf den ersten Blick überholt wirkt: Holz. An dem Projekt „BioFoamBark“ arbeitet ein Forschungsteam der Universität Freiburg um Prof. Dr. Marie-Pierre Laborie. Das Institut für Forstbenutzung und Forstliche Arbeitswissen- schaft, das Freiburger Materialforschungs­zentrum (FMF) sowie weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Universitäten und Firmen aus ganz Europa sind daran beteiligt. Ziel ist es, aus Inhaltsstoffen von Baumrinde Schäume für die Wärmedämmung von Häusern zu gewinnen. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirt- schaft und Verbraucherschutz finanziert das Projekt über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. Mehr aus Holz herausholen Viele Gründe sprechen dafür, herkömmliche künstliche Dämmmaterialien durch ihre Kontra- henten aus der Natur zu ersetzen: Holz ist ein Rohstoff, der reichlich vorhanden ist und in ­großem Maßstab industriell genutzt wird. Ge- schätzte zwölf Millionen Kubikmeter Rinde ­werden jährlich in Europa zu Biokraftstoffen ­verarbeitet. „Man kann aber mehr aus dem ­komplexen und vielseitigen Material Holz heraus- holen, als es einfach zu Holzschnitzeln oder 29

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