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uni'wissen 02-2012

Nietzsche ist tot. Er starb 1900. Die Werke der großen Denkerpersönlichkeit wirken bis heute nach – und haben eine Vielzahl von ­Forscherinnen und Forschern inspiriert. Umso erstaunlicher ist es, dass es bis heute keinen übergreifenden Kommentar zu seinem Gesamt- werk gibt, der die Schriften erklärt und einordnet. Immerhin ist Friedrich Nietzsche für sehr unter- schiedliche Disziplinen relevant: Die Literatur machte er genauso zum Thema wie die Anthro- pologie, Kunst, Geschichte, Psychologie, Physio- logie und vor allem die Philosophie. Eine solche Gedankenvielfalt lässt sich allerdings schwer ohne Impulse von außen hervorbringen, auch wenn sich Nietzsche schon lange vor seinem geistigen Zusammenbruch 1889 zum großen philosophischen Monolithen, der alles aus sich selbst heraus schaffte, stilisierte. Um hinter diese Kulisse zu blicken, um Nietz- sche, seinem Werk und seiner Wirkung näherzu- kommen, hat die Heidelberger Akademie der Wissenschaften einen fächerübergreifend aus- An der Freiburger Universität ­entsteht ein Kommentar, ohne den die Forschung über Friedrich Nietzsche künftig nicht mehr ­auskommen wird Großer Denker, neuer Blick von Stephanie Streif „Die großen weltanschaulichen Schlachten um ­Nietzsche ­ scheinen geschlagen zu sein. Die Zeit war reif “ gerichteten Basiskommentar in Angriff genom- men. Angesiedelt ist das Großprojekt an der Universität Freiburg. Es wurde 2008 mit zwei Vollzeitstellen ausgestattet und hat eine Laufzeit von 15 Jahren. Im Oktober 2012 sind die ersten beiden Bände erschienen, 2013 sollen die nächsten beiden folgen. Ein Drittel der Arbeit wäre dann geschafft. In einem ersten Evaluations- bericht wurde die bisherige Leistung des For- schungsteams als ausgezeichnet beschrieben: „Die vorgelegten Kommentarabschnitte bieten eine Fülle neuer Erkenntnisse zu Nietzsches Schriften, ihrer Textur und ihren Quellen“, heißt es darin. 36

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