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uni'wissen 01-2013

Fotos:knee0,RomainQuéré(beideFotolia) lierbar. Am Rechenzentrum der Universität Frei­ burg konzentrieren sich die Wissenschaftler derzeit auf 40 bis 50 Systeme. „Das sind beson­ ders solche, die im Kontext von Forschung und Forschungsdaten relevant sind“, sagt Schneider. Vor allem mit Blick auf die Zukunft. Denn viel wichtiger als das Retten alter Daten sei es, die Emulatoren auf ihre Rolle als Archivierungs­ helfer vorzubereiten. Im optimalen Fall gelinge es, sie so zu gestalten, dass sie sämtliche Vor­ gänge dokumentieren, ohne dass der Nutzer eigens Dokumente dafür erstellen müsse. Schneider veranschaulicht dies, indem er ein Archivierungsszenario entwirft: „Ein Biologe hat ein Experiment konstruiert und schaut sich sein Untersuchungsobjekt unter dem Mikroskop an. Das Mikroskop wird über den Rechner gesteuert, dazu Kameras, vielleicht sogar der ganze Ver­ suchsaufbau. Bei solch komplexen Szenarien wird oft vergessen, kleine und kleinste Details festzuhalten, die später für das Verständnis und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse wichtig wären.“ Auf der einen Seite sind die Rohdaten, auf der anderen ist die Publikation – dazwischen ein großes schwarzes Loch. Mit einem Emulator sowie einer Beschreibung der ursprünglichen Umgebung und der Prozesse wird diese Lücke im Forschungsdatenmanagement gefüllt. Denn so werden die Arbeitsumgebung und die Bear­ beitung der Daten für die Nachwelt festgehalten: Wo genau stand die Kamera? Hat der Kollege die Auswahl der Daten verfeinert? Das Thema Forschungsdatenmanagement gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Deut­ sche Forschungsgemeinschaft und andere Geld­ geber legen mehr und mehr Wert auf Anträge mit Datenmanagementkonzepten und Langzeit­ Nachvollziehbare Experimente: Computerprogramme sollen dabei helfen, den gesamten Forschungs­ prozess detailliert zu dokumentieren und damit die Vergleichbarkeit der Daten langfristig zu erhalten. Foto: Thomas Kunz Tipps zur Datenarchivierung für den Hausgebrauch: Offene und standardisierte Formate verwenden: Für Bilder bietet sich JPG an, für Schriftdokumente PDF. Regelmäßig ein Backup der Festplatte erstellen. Eine Kopie der Festplatte an einem zweiten Ort lagern, der sich in einem anderen Gebäude befindet. Cloud­Provider nutzen. CDs sind keine sichere Aufbewahrungsmöglichkeit – lieber einen USB­Stick oder Flash­Speichermedien nutzen. leichter herausfinden, ob es sich um einen syste­ matischen Fehler handelt, der in dem ganzen Prozess einfach mitgeschleppt worden ist, oder aber gar um Betrug“, erklärt Schneider. Nur wenn Daten in den Zustand versetzt werden können, in dem sie sich einmal befunden haben, sind solche Fragen zu beantworten. Eine Heraus­ forderung für Emulatorentüftler, sagt Klaus Rechert: „Datenspeicherung und Datensiche­ rung sind Peanuts, das Nutzbarmachen ist viel spannender.“ Kein Wunder, schließlich ist das Prozesswissen für die Wissenschaft deutlich wertvoller als die reinen Daten. Die Lücke im Datenmanagement füllen Inzwischen gibt es viele Hardwareemulatoren als Open­Source­Programme. Ehemals populä­ re Computer wie Atari, Commodore, die ersten PC­Systeme und Apple­Rechner sind alle simu­ Fotos:knee0,RomainQuéré(beideFotolia) Tipps zur Datenarchivierung fürTipps zur Datenarchivierung für den Hausgebrauch: Tipps zur Datenarchivierung für Offene und standardisierte Formate verwenden: 18

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