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uni'wissen 01-2013

Allerdings brauche es dafür eine Vernetzungs­ stelle, sagt Ruppert­Winkel und bringt damit eine der wichtigsten Erkenntnisse der Forscherinnen und Forscher ins Spiel. „Diese Stelle darf nicht allein an engagierte Personen gekoppelt, son­ dern muss institutionell fest verankert sein.“ Als beispielhaft nennt die Wissenschaftlerin den Kreis Steinfurt in Nordrhein­Westfalen, der den Deutschen Solarpreis 2012 erhalten hat. In seinem Agenda­21­Büro laufen die Fäden zusammen. Es betreibt Konfliktmanagement, ruft die Akteurinnen und Akteure zusammen, steckt die Handlungsfelder – Mobilität, Landwirtschaft, Wirtschaft, Bauplanung – ab und organisiert die Bürgerbeteiligung sowie eine umfassende Daten­ erhebung als Planungsgrundlage. Schlüsselakteure einbinden Den Forschern zufolge ist es von elementarer Bedeutung, die Schlüsselakteure in einer Region zu identifizieren und einzubinden. Ruppert-Winkel berichtet zum Beispiel von den „politischen und technischen Pionieren“ im Landkreis Schwä­ bisch Hall. „Noch ohne Erneuerbare­Energien­ Gesetz haben sie nach Lösungen gesucht und auf ihren Höfen einfach mal angefangen, mit Biogasanlagen zu experimentieren.“ Ein Unter­ nehmen mit 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbei­ tern ist etwa aus solch einem Experiment entstanden und zeigt: Die regionale Energie­ wende ist auch ökonomisch interessant. Kapital bleibt vor Ort und sorgt für Wohlstand, statt an global agierende Energieriesen zu fließen. Die „regionale Wertschöpfung“ ist deshalb als weiteres Kriterium in den Wegweiser für Kommunen ein­ geflossen. Bezeichnend ist, dass das Energie­ zentrum Wolpertshausen, zuständig für den gesamten Landkreis Schwäbisch Hall, von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft getragen wird. In Vorträgen und Seminaren informiert es Laien und Fachleute über den Nutzen alternativer Energiegewinnung. Mehr als 90 Prozent des werden soll: Man kennt sich und muss sich nicht mit anonymen Großinstitutionen auseinander- setzen. „Die unterschiedlichen Interessengrup­ pen zeigen eine große Bereitschaft, nach gemeinsamen Lösungen zu suchen“, berichtet Ruppert­Winkel. Solche Lösungen finden sie auch – im Fall von Lüchow­Dannenberg waren es Blühstreifen für Insekten und naturverträg­ lichere Saatmischungen, die zum Erhalt des Feldlerchenbestands beitragen. Die Energiewende gemeinsam vor Ort gestalten: Die „Energie­Zielscheibe“ zeigt die unterschiedlichen Dimensionen für den nachhaltigen Ausbau erneuerbarer Energien auf. Grafik: Projekt EE­Regionen 30

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