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uni'wissen 01-2016

„Viele äußern die Angst, dass unsere gesamte humanistische Tradition, die in Europa seit 500 Jahren in Form der Buchkultur besteht, gefährdet sein könnte“, berichtet Novokhatko. Doch ein Vormarsch der Roboter sei nicht zu befürchten. Davon ist auch Chronopoulos überzeugt: „Es gibt doch nichts Menschlicheres als einen Com- puter – eine sich stetig vergrößernde Ansamm- lung von Wissen, das mit unterschiedlichen Befehlen abgerufen werden kann.“ Auch wenn der PC noch so viele Daten ausspucke, ohne die kritische Prüfung und Interpretation eines For- schers seien sie weitgehend nutzlos. Die Bauteile, aus denen das Freiburger Team Stück für Stück das theoretische Gerüst zusam- mensetzt, sind vielfältig – und sie zeigen bedeu- tende Probleme auf, die die Praxis bereits prägen. Zum Beispiel beschäftigt sich eine Teilgruppe des Projekts mit möglichen Open-Source-Modellen. „Wir wollen uns und unsere Arbeit als Forsche- rinnen und Forscher beobachten“, betont Chrono- poulos. Auf dem Plan stehen Fragen wie etwa: Nach welchen Regeln lassen sich digitale Editio- nen von Texten erstellen, und was sollen sie be- inhalten? Wie verändert sich die Rolle der Forscher, wenn sie die Werkzeuge nutzen? Müs- sen sie ihre Ansätze überdenken, oder können sie die altbewährten Methoden mit den neuen kombinieren? Und wird – provokant formuliert – ein Klassischer Philologe oder ein Historiker in Anbetracht der leistungsstarken, scheinbar un- fehlbaren Maschine vielleicht bald überflüssig? uni wissen 01 2016 Nützliche Kompetenz oder Modetrend? Das Projekt untersucht den Einfluss der Digital Humanities auf die Lehre. Foto: highwaystarz/Fotolia „Wir wollen uns und unsere Arbeit als Forscherinnen und Forscher beobachten“ 38 uni wissen 012016

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