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uni'lernen 2012

Lernkonzepte uni’lernen: Herr Aertsen, Herr Deil, ­Bücher und zumeist auch sonstige ­Veröffentlichungen waren noch in den 1980er Jahren nahezu ausschließlich auf Deutsch. Was hat sich verändert? Ulrich Deil: In der wissenschaftlichen Publi- kationswelt hat in der Biologie eine totale Veränderung stattgefunden. Selbst die ­„Berichte der Deutschen Botanischen Gesell- schaft“ sind inzwischen komplett auf Eng- lisch. Im Unterricht ist der Wechsel nicht so gravierend. Der Anteil des Englischen hängt von den Teildisziplinen der Biologie ab. Im Bachelor findet der Unterricht weitgehend auf Deutsch statt. Ad Aertsen: Wir haben an der Fakultät für Biologie nur einen Masterstudiengang, aber dafür haben wir bewusst mehrere Vertie- fungsrichtungen gewählt, für die sich die Studierenden entscheiden können. Es ist den unterschiedlichen Richtungen über­ lassen, ob die Lehre auf Deutsch oder auf Englisch abläuft. Bei dem trinationalen ­Studiengang Neurowissenschaften am Bernstein-Zentrum halten wir die Unter- richtsteile, die bei uns stattfinden, auf ­Englisch ab. Was gab den Anstoß, so viel Englisch in die Lehre hineinzunehmen? Deil: Wir wollen die Studierenden für einen internationalen Arbeitsmarkt ausbilden. Wir haben auch den Anspruch, zukünftige Promo- vierende zu qualifizieren, und da ist fast aus- schließlich Englisch gefragt. Dazu kommen Studierende aus dem Ausland, die wir so besser einbinden und ausbilden können. Auf der anderen Seite dürfen wir nicht verges- sen, dass der Bachelor ein berufsqualifizie- render Studiengang ist. Ein Drittel unserer Studierenden studiert auf Lehramt und geht auf den nationalen Arbeitsmarkt. Da ist es sinnvoll, die Lehre auf Deutsch ­abzuhalten. Aertsen: Wir wollen die besten Studierenden an die Universität holen, und ich denke, da können wir uns nicht auf Deutschland Wie viel Englisch in der Lehre darf oder muss es sein? Wer heute eine Vorlesung oder ein Seminar der Albert-Ludwigs-Universität besucht, stellt fest, dass immer mehr Forschung und Lehre auf Englisch stattfindet. Der Hörsaal wird zur lecture hall, der Dozent zum lecturer. Eva Opitz hat Prof. Dr. Ulrich Deil und Prof. Dr. Ad Aertsen von der Fakultät für Biologie zum Gespräch über das Thema „Englisch in der Lehre“ am Beispiel eines naturwissenschaftlichen Fachs eingeladen. uni'lernen2012 28

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