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uni'lernen 2012

Lernkonzepte Wie stark sind die Lehrenden gefordert? Inwieweit sind sie in der Lage, ihren Lehrverpflichtungen ordentlich auf ­Englisch nachzukommen? Deil: Dass es da Nachholbedarf gibt, zeigt sich unter anderem daran, dass die Univer- sität ein Programm aufgelegt hat, in dem native speaker die Lehrenden weiterbilden. Das ist allerdings freiwillig. Für die Studie- renden gilt, dass jeder, der sich für unseren Masterstudiengang bewirbt, laut Zulassungs- ordnung Deutsch und Englisch auf Niveau B2 nachweisen muss. Das Abitur reicht als Nachweis, dass der Abschluss diesem ­Niveau entspricht. Hat es nicht eher einen nachteiligen ­Effekt, wenn der Lehrstoff eventuell nur unzureichend auf Englisch vermittelt wird? Deil: Die Frage, welche Sprache bevorzugt wird, hängt sehr stark davon ab, wie kom- plex die Thematik ist, mit der man sich ­beschäftigt, und wie differenziert man sich ausdrücken muss. Bei manchen Themen kann man die Nuancen nur in der Mutter- sprache zum Ausdruck bringen. Sonst kommt es zu Missverständnissen, und alles wird sehr platt. Viele sind in der anderen Sprache auch gehemmt. Daher denke ich, dass ein Thema wie Bioethik in der Mutter- sprache behandelt werden sollte. Ein hartes naturwissenschaftliches Thema kann man dagegen gut in der anderen Sprache behandeln. >>> Aertsen: Ich bin pragmatisch. Meinetwegen sollten wir so viel Englisch wie nötig und möglich benutzen. Für mich wäre es wün- schenswert, dass wir in Europa die meisten Sprachen zumindest passiv beherrschen. Wir sollten aufhören, Filme zu synchronisieren. Wie sieht es aus mit den ausländischen Studierenden oder Promovierenden, die sich auf Deutsch vorbereitet haben, die von der deutschen Kultur profitieren ­wollen und die hier auf Studierende und lisch zu halten, englische Publikationen zu lesen und selbst Vorträge auf Englisch zu halten. Auch bei der Arbeit im Labor ist ­Englisch unabdingbar. Es kommt ganz ­selten vor, dass dort eine Arbeitsgruppe nur aus Deutschen besteht. Es gibt welche, die sprechen sehr gut Englisch, andere weniger gut, aber die Thematik wird immer klar. Das funktioniert in den Neurowissenschaften bei jedem Dozierenden problemlos. Ob da mal ein ‚th‘ hängen bleibt, ist nicht wichtig.“ Adrian Binninger, 23 Jahre, Student der Biologie O-TÖNE AUS DER UNI „In den Neurowis- senschaften sehe ich es als absolut notwendig an, Vor- lesungen auf Eng- uni'lernen2012 30

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